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Stereotaxie/Tomosynthese-Biopsie

Tomosynthesegesteuerte und stereotaktische Biopsie:

Der Begriff Stereotaxie ist ein Sammelbegriff für alle röntgenologischen Biopsieverfahren von mammographisch sichtbaren Herdbefunden, die sonographisch nicht eindeutig darstellbar sind. Im frühen Tumorstadium ist das Mammakarzinom zu klein, um als Tastbefund aufzufallen. Dafür kann es sich z.B. als Herdbefund, Architekturstörung oder als auffälliger Mikrokalk in den Mammographien demarkieren.
Wir wenden das stereotaktische und das tomosynthesegesteuerte Vakuumbiopsieverfahren an. Die Untersuchung wird ambulant durchgeführt und dauert ca. eine Stunde. Zeitaufwendig sind bei diesem Verfahren die Lagerung und die röntgenologische Lokalisierung des Zielbefundes. Die eigentliche Punktion dauert nur wenige Minuten.

Vakuumbiopsie:

Der Eingriff kann im Sitzen, in Seitenlage oder in Bauchlage durchgeführt werden, wobei je nach Lokalisation des Zielbefundes eine bestimmte Lagerung zu bevorzugen sein kann. Die Durchführung ist an unserem Mammographiegerät mithilfe einer speziellen Biopsie-Einheit oder an einem anderen digitalen Röntgengerät (Mammotom) möglich. Röntgenvergrößerungsaufnahmen der Brust aus zwei verschiedenen Richtungen oder alternativ eine Tomosyntheseuntersuchung ermöglichen die Lokalisation der gewünschten Zielregion für die Gewebeentnahme. Nach örtlicher Betäubung wird eine ca. drei bis vier Millimeter dicke Hohlnadel per Computersteuerung in die Brust eingeführt. Durch Erzeugung eines Vakuums wird jeweils ein kleiner Teil des auffälligen Gewebes in die Hohlnadel angesaugt und mittels eines kleinen Messers abgetrennt. Somit werden in ca. 12 Schritten Gewebeproben von maximal einem Kubikzentimeter entfernt. Ein Vorteil des Verfahrens liegt in der Entfernung eines größeren zusammenhängenden Gewebeareals. Dadurch erhöht sich die Treffsicherheit und die Wahrscheinlichkeit, die Veränderung im günstigsten Fall auch komplett entfernt zu haben.
Die gewonnen Gewebezylinder werden geröntgt und für die Pathologie aufbereitet. Das Röntgen der Gewebeproben (Präparateradiographie) dient der Erfassung des ggf. repräsentativ gewonnenen Mikrokalkes. In Abhängigkeit von dem histologischen Ergebnis wird über weitere Behandlungsschritte entschieden.
Vor Untersuchungsende wird über die noch einliegende Hohlnadel ggf. ein kleiner metallischer Clip in der Biopsiehöhle freigesetzt. Der Clip dient der Markierung zum Wiederauffinden der Veränderung für den Fall, dass eine ergänzende Operation erforderlich werden sollte.

Risiken:

Nach dem Eingriff kann es zu Blutergüssen/Hämatomen kommen, daher sollten Sie den Druckverband für mindestens 24 h belassen. Selten kann es zu allergischen Reaktionen auf das örtliche Betäubungsmittel, zu Wundheilungsstörungen/Entzündungen und zu einer übermäßigen Narbenbildung kommen.
In manchen Fällen muss die Untersuchung abgebrochen werden, z.B. wenn sich der Mikrokalk in den Untersuchungsaufnahmen aufgrund seiner geringen Dichte nicht abbilden lässt oder wenn er sehr nahe unter der Haut oder am Brustkorb liegt.