Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
-->

Diabetischer Fuß

Wenn Diabetes den Fuß erreicht

Blutgefäße sind die „Versorgungsbahnen“ Ihres Körpers. Sie vernetzen Ihr Herz mit Ihrem gesamten Körper und liefern diesem über das Blut die lebensnotwendigen Nährstoffe zum Leben. 

Wenn Diabetes den Fuß erreicht! Leiden Sie schon länger an Diabetes mellitus, bemerken Sie das leider irgendwann an Ihren Füßen. Ihre Arterien am Unterschenkel verkalken langsam aber sicher. Als Folge, lassen die Adern nicht mehr genug Blut in Ihre Füße und Zehen

Vorbeugen ist alles

Behüten Sie so gut Sie können Ihre Füße und Beine, damit Ihre Haut intakt bleibt. Denn, solange Ihre Haut intakt ist, gibt es meist keine Schwierigkeiten. Da Sie auf unserer Seite gelandet sind, ist bei Ihnen wahrscheinlich ein Problem aufgetaucht. Ist Ihr Fuß oder Unterschenkel verletzt, so reicht die Durchblutung wohl zur Heilung nicht mehr aus. Denn besteht Ihre Wunde länger als 14 Tage, benötigt Ihr Körper mehr Nährstoffe und mehr Sauerstoff, als die Adern aktuell liefern können. Eine Verbesserung der Durchblutung ist angezeigt.  

Was ist besonders am Diabetischen Fuß

Ist Ihre Wunde nicht schmerzhaft, so leiden Sie zusätzlich an einer diabetischen Neuropathie. Das heißt, die Nerven für Schmerz, Gefühl und Muskelspannung funktionieren nicht mehr richtig. Als Folge können schmerzlos Wunden entstehen. Im Laufe der Jahre arbeiten die Fußmuskeln nicht mehr richtig und es entsteht platter Fuß - auch Charcot-Fuß genannt. Hier kann eine schmerzlose offene Stelle am Fuß auftreten, ein sogenanntes Malum Perforans. Fehlendes Schmerzempfinden führe hierbei zu Druck bedingtem Untergang der Haut und des Fettgewebes unter einem Knochen des Fußes. 

Was ist hier jetzt zu tun

1. Vorsorge 

  • Regelmäßige Untersuchung Ihrer Füße bei Ihrem Diabetologen. 

Dieser erkennt:

  • gefährdete Stellen am Fuß Frühzeitig
  • Startet gezielte Behandlung der Füße
  • Schickt Sie ggf. zum Spezialisten weiter
  • Regelmäßige Fußpflege von Fachpersonal für diabetische Füße

2. Persönliche Sorgfalt und Verhaltens-Tips

  • Tragen Sie geeignetes Schuhwerk für Diabetiker
  • Wählen Sie Ihre Schuhe nicht zu eng. (Gefahr wegen Gefühlsstörung)
  • Achten Sie auf Bewegung in Ihren Füßen. Wegen der Polyneuropathie merkt der Körper nicht mehr ob ein Loch in der Fußsohle entstehen könnte. 
  • Kontrollieren Sie täglich Ihre Füße auf Verletzungen oder Druckstellen
  • Überprüfen Sie ihre Schuhe jedes Mal vor dem Anziehen auf Fremdkörper
  • Heilt eine Wunde länger wie 14 Tage nicht ab, suchen Sie unsere gefäßchirurgische Sprechstunde zeitnah auf.
Der Erste Schritt: Der individuelle Blick auf Wund und Gefäße

Fragen wie: 

  • Seit wann besteht die Wunde?
  • Was für Behandlungen haben Sie bereits bekommen?
  • Haben Sie Schmerzen oder nicht?

Geben ersten Aufschluss über die Ursache 

Im Anschluss werden Sie untersucht. 

  • Pulse Ihrer Füße
  • Blutdrücke Ihrer Arme und Beine
  • Spezieller Individueller Ultraschall Ihrer Beingefäße
  • Inspektion und Fotodokumentation Ihrer Wunden
  • Ggf. wird noch eine weitere Gefäß-Bildgebung (CT oder MRT Angiographie) für Sie organisiert
Ganz auf Sie abgestimmt: Ihre persönliche Behandlung

Der konservative Weg

Erscheint die Durchblutung noch ausreichend, so kann eine konservative Behandlung durchgeführt werden. 

Flankiert von Medikamenten:

  • um den Blutdruck auf normale Werte einzustellen (systolisch <130mmHg, diastolisch <80mmHg) 
  • um Ihre Blutfettwerte zu optimieren, 
  • um Ihre Blutplättchen vom übermäßigen Kleben abzuhalten 
  • Und natürlich Ihren Blutzucker optimal einzustellen,

steht die Wundbehandlung im Vordergrund. Mit modernen Verbandtechniken und Entlastungsstrategien wird die Wundheilung angestrebt. 

Rauchen ist natürlich ab jetzt auch tabu. 

Der operativ/interventionelle Weg

Ist Ihre Durchblutung bereits eingeschränkt, so ergänzt die operativ oder interventionelle Therapie die bereits eingeleitete konservative Therapie. 

Im Gefäßteam werden Sie individuell beraten, welche Verfahren für Sie in Frage kommen. Es wird für Sie ein individueller Stufenplan erstellt, nachdem Ihre Wunden zur Abheilung gebracht werden sollen. 

Sollte Ihre Wunde bereits einen Infekt haben, werde zusätzlich Antibiotika verabreicht, um einer Infektion des ganzen Körpers vorzubeugen. 

Neueste und bewährte Technologie für Sie 

Für Sie sind alle Techniken nach neuestem wissenschaftlichen Stand vorgehalten. Das Spektrum der minimal invasiven Möglichkeiten umfasst Spezialdrähte, Ballons mit und ohne Medikamente, Stents mit und ohne Hülle, Fräsen für Verkalkungen, Ultraschalltechnik, Medikamente und Absaugkatheter mit Wasserstrahl-Technologie für Behandlung von frischeren Thromben. 

Die bewährten operativen Methoden wie Ausschältechniken, Bypass-Anlagen mit verschiedensten Materialien (eigene Venen, Schafskollagen, Herzbeutel vom Rind, Goretex und Dacron) stehen Ihnen ebenfalls zur Verfügung. 

Häufig setzen wir eine Kombination aus beiden Verfahrentechniken ein (Hybridtechnik).  

Die Wunde soll abheilen

Auch für die Wundheilung steht Ihnen das gesamte Sortiment zur Verfügung. Von chirurgischer Wundbehandlung, Vakuum-Therapie, über Biochirurgie und moderne Wundheil-Auflagen, bis zur Deckung des Defektes mit sogenannter Spalthaut, werden Ihre Wunden individuell versorgt. Wir arbeiten unteranderem auch Eng mit dem Interdisziplinäres Zentrum Diabetischer Fuß (IZDF) unter der Leitung von Dr. M. Eckhard zusammen. Auch für die ambulante Weiterversorgung wird schon während des Aufenthaltes gesorgt.   

Weiterhin gut versorgt

Wenn am Ende der stationären Behandlung noch offene Wundanteile bestehen, so sollten Sie regelmäßig die Wunden nachbeurteilen lassen. Bei Wunsch steht Ihnen unsere gefäßchirurgische Hochschulambulanz dazu zur Verfügung. Wenn eine Gefäßbehandlung durchgeführt wurde, sollte diese regelmäßig nachkontrolliert werden. Entweder beim ambulanten Gefäßmediziner/Angiologen Ihres Vertrauens oder auch bei uns in der gefäßchirurgischen Hochschulambulanz.

Sollte es im Verlauf zum Stillstand oder zur Verschlechterung Ihrer Wunden kommen, vereinbaren Sie bitte umgehend einen Termin in der Gefäßsprechstunde oder kommen Sie in die Notaufnahme. Trotz moderne Therapieverfahren, haben diese manchmal nur eine begrenzte Haltbarkeit. Eine erneute Behandlung bis zur Abheilung der Wunden kann dann erforderlich sein.