Behandlung von Aortenerkrankungen
Erkrankungen der Hauptschlagader (Aorta)
Häufigste Erkrankung der Aorta ist eine Ausweitung bzw. Aussackung in einem bestimmten Bereich (Aortenaneurysma). Diese Erkrankung bedroht das Leben der betroffenen Patienten, da die Hauptschlagader im betroffenen Abschnitt platzen kann, was zur inneren Verblutung führt. Aneurysmen können in allen Abschnitten der Aorta vorkommen. Unsere Klinik ist spezialisiert auf die Behandlung von Aortenaneurysmen. Sowohl die offen chirurgische Behandlung als auch die Behandlung mittels Kathetertechnik (endovaskuläre Behandlung) wird angeboten.
Bei der Operation wird der erkrankte Abschnitt der Aorta durch eine Gefäßprothese (Kunststoffschlauch) ersetzt . Bei der katheterbasierten Therapie wird das Aneurysma von innen mit einer Gefäßstütze (Stent) geschient. Dieser Eingriff ist wesentlich schonender und kann auch ohne Vollnarkose durchgeführt werden.
Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile. Die Frage, welches Verfahren für den einzelnen Patienten das beste ist, muss abhängig von den Befunden und dem Befinden der Patienten beantwortet werden.
Eine Sonderform des Aneurysmas stellt die Aortendissektion dar. Bei diesem akut auftretenden, lebensbedrohlichen Krankheitsbild kommt es zu einer Einblutung in die Wandschichten der Aorta. Dies kann u.a. zum Zerreißen der Aortenwand und zu Durchblutungsstörungen der inneren Organe (Herz, Gehirn, Darm, Niere, etc.) führen. Ist der herznahe Abschnitt der Aorta betroffen, muss sofort eine Operation erfolgen. An unserer Klinik steht rund um die Uhr ein Team zur Durchführung der Notfalloperation bereit.
Hessisches Aortenzentrum
Im Jahre 2013 wurde an der Klinik für Herz-, Kinderherz- und Gefäßchirurgie das Hessische Aortenzentrum etabliert. Nur wenige Herzzentren in Deutschland sind wie wir Einrichtungen für kombinierte Herz- und Gefäßchirurgie. Als ein Gießener Alleinstellungsmerkmal sind wir in der Lage, gemeinsam mit dem hessischen Kinderherzzentrum alle Erkrankungen der Aorta vom ersten Lebenstag bis ins hohe Alter behandeln zu können.
Durch das Vorhandensein eines Hybrid-Operationssaales besteht die Möglichkeit und die Expertise, sowohl offene als auch neueste, minimal-invasive Operationen innerhalb des Gefäßes (endovaskulär) an der gesamten Aorta vorzunehmen. Bei diesen Eingriffen werden die brüchigen Stellen in der Gefäßwand durch Prothesen oder Stents (Gefäßstützen) überbrückt.
Im Hessischen Aortenzentrum arbeiten die Spezialisten aus verschiedenen Disziplinen fachübergreifend Hand in Hand. Das Team besteht aus Experten der Klinik für Herz- Kinderherz- und Gefäßchirurgie, der Klinik für Kardiologie und Angiologie (Direktor Prof. Christian Hamm), der Klinik für diagnostische und Interventionelle Radiologie (Direktorin: Prof. Gabriele Krombach) und der Klinik für Kinderkardiologie (Direktor: Prof. Christian Jux).
Neben den regelmäßigen ambulanten Sprechzeiten und geplanten Operationen bietet das Zentrum zudem eine Notfallversorgung rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Unter der Notfallnummer: 0641 985 56008 ist das Team Tag und Nacht zu erreichen.