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Medizinische Informatik 2011

Das Archiv des Jahres 2011

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Inhaltsverzeichnis

Berichte und Pressemeldungen

 


 09.12.2011

Blick "von oben" auf die Forschung

Staatssekretär Dr. Helge Braun hält Vorlesung "Methoden der medizinischen Informatik in der Forschung"

v.l.n.r.: Dr. Helge Braun, Studiendekan Prof. Dr. Joachim Kreuder, Dr. Rolf-Hasso Bödeker, Stephan Schmittnägel
 

‚Die Empirie leitet uns zu Fehlschlüssen, ohne Empirie keine Theorie und keine Theorie ohne Bestätigung durch die Empirie‘ mit diesem Fazit ließ sich der Auftakt der Vorlesung „Methoden der Medizinischen Informatik in der Forschung“ von Herrn Dr. Helge Braun zusammenfassen. Danach erfolgte eine Überflug über die wichtigsten Themenbereiche: Ethische und rechtliche Grundlagen, Datenschutz und Datensicherheit, Klinische Studien, Forschungsdatenbanken und Register, Literaturrecherche und Evidence Based Medicine. Dabei wechselte Herr Braun regelmäßig die „Flughöhe“: Zum einen machte er das abstrakte Thema durch konkrete Beispiele fassbar, zum anderen hob er ein wenig weiter ab und nahm zur gesellschaftspolitischen Bedeutung der verschiedenen Themen Stellung. Bei den Studenten kamen dabei besonders gut die mit Eigenironie gewürzten Bemerkungen zur Politik im Allgemeinen und zur jüngeren Beziehung von Wissenschaft und Politik im Besonderen.

Von der Vorlesung war Herr Dr. Rolf-Hasso Bödeker, Leiter der AG Statistik und stv. Leiter des Instituts für Medizinische Informatik sehr angetan: „Der Vortrag hat wunderbar aufgezeigt, dass moderne medizinische Forschung nicht ohne die Einbindung von Biometrie und medizinischer Informatik denkbar ist. Vieles in den Fächern ist untrennbar miteinander verbunden“.

Stephan Schmittnägel, selbst Medizinstudent und Doktorand in der Sektion Medizinische Informatik in Anästhesie und Intensivmedizin sieht dies noch aus einer anderen Perspektive: Er beschäftigt sich in seiner Promotionsarbeit mit der dem Einsatz und der inhaltlichen Weiterentwicklung des eLearning-Programms „MindMailer“ in dem Fach Medizinische Informatik: „Es ist allgemein bekannt, dass die Biometrie und die Medizinische Informatik bei den Studenten eher weniger geliebte Fächer sind. Daher ist es wichtig, neben den Inhalten auch deren Bedeutung in Forschung und Krankenversorgung zu vermitteln.“ Studiendekan Prof. Dr. Joachim Kreuder unterstreicht dies: „Die Vorlesung von Herrn Staatssekretär Dr. Braun hat vor allem durch die verschiedenen Blickwinkel die Relevanz und Schlüsselfunktion des Faches Medizinische Informatik sehr eindrucksvoll unterstrichen. Wichtig war auch, dass nicht nur die Restriktionen für die Forscher, sondern insbesondere auch die häufig durch das BMBF geförderten Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt wurden.“ Von der positiven Rückmeldung nach der Premiere an seiner Alma Mater war auch Herr Braun angetan: „Aus dem Dialog mit der Universität und den Studenten nehme ich auch etwas mit nach Berlin. Daher werde ich im nächsten Semester die Vorlesung wieder halten  –  wenn man mich wieder einlädt und es der Terminkalender im Ministerium zulässt.“

 


 01.12.2011

1. PDMS Clinical Documentation Challenge von GMDS und DIVI

Nach der CDC v.l.n.r.: Jochen Pilz (DIVI, gmds), PD Dr. Thomas Bürkle (gmds, "Urvater" der CDC in Deutschland), Peter Moll (DIVI, Hauptautor des Szenarios), PD Dr. Christian Wrede (Stv. Sprecher der DIVI-Sektion Informations- und Medizintechnik), Winfried Gerdink (IMDsoft), Marc Schlosser (IMESO), Thomas Buchmann (GE Healthcare), Dr. Aloys Oberthür (LOWTeq), Dr. Dominik Brammen (h, DIVI), Daniel Ulmer (v, Philips), Dr. Winfried Hinke (GE Healthcare), Dr. Marcus Creutzenberg (v, DIVI), Dirk Uphus (h, IMESO), Dr. Gerd Sauermüller (IMDsoft, BG Klinik Murnau), Stephan Letschert (HIM),
Katrin Gerchel (Philips), Dr. Rainer Röhrig (Sprecher DIVI-Sektion Informations- und Medizintechnik, stv. Sprecher GMDS AG Klinische Arbeitsplatzsysteme), Christian Schade-Lobek (COPRA-System), Dr. Georg Loick (LOWTeq), Dr. Christof Seggewies (Sprecher GMDS AG Klinische Arbeitsplatzsysteme)

Auf der 11. Jahrestagung der DIVI fand dieses Jahr in Leipzig die 1. Clinical Documentation Challenge für Patientendatenmanagementsysteme statt. Die CDC wurde gemeinsam von der DIVI-Sektion Informations- und Medizintechnik und der GMDS Arbeitsgruppe Klinische Arbeitsplatzsysteme (AG KAS) organisiert.
Die Clinical Documentation Challenge (CDC) bietet eine Plattform, um verschiedene EDV-Systeme unter vergleichbaren Bedingungen bei der Lösung von Aufgaben im (nachgestellten) klinischen Alltag kennen zu lernen. Sie kann Entscheider, beispielsweise IT-Leiter und Geschäftsführer, im Auswahlprozess für derartige Systeme unterstützen. Bei der CDC zeigen Anbieter von EDV-Systemen an Hand eines vorgegebenen Ablaufes und Zeitrahmens die Funktionalität ihrer Produkte in einer Live-Vorführung. Die Teilnehmer der CDC können so die Verfügbarkeit von Funktionen, den Aufwand zur Erledigung der vorgegebenen Aufgaben sowie das Look-and-Feel der Anwendungssysteme unmittelbar miteinander vergleichen. Aufgrund der stringenten Vorgaben und des engen Zeitrahmens können viele Schwächen von Marketingveranstaltungen oder Einzelpräsentationen vermieden werden. Schon aus der Tatsache der Teilnahme einer Firma an der CDC lässt sich deren Konkurrenzfähigkeit ablesen.

Kongreßseite mit Unterlagen zum Download:
http://www.divi2011.de/divi2011/redaktion/programm/Clinical_Documentation_Challenge.php

CDC-Seite der AG KAS mit Unterlagen zum Download: http://cdc.imi.uni-erlangen.de/

Pressebericht:
http://www.e-health-com.eu/details-news/intensivinformationssysteme-clinical-documentation-challenge/

 


 24.11.2011

Auch Superman würde im Verbund arbeiten

Gemeinsam besser forschen: TMF-School startet mit 32 medizinischen Verbundforschern.

Schloss Rauischholzhausen, 24.11.2011. Der einsame Wissenschaftler im Labor gehört schon lange nur noch ins Reich der Mythen. Darüber sind sich die 32 Nachwuchs-Verbundforscher einig, die an der ersten TMF-School am 24. und 25. November 2011 im Schloss Rauischholzhausen, dem Tagungshotel der Justus-Liebig Universität Gießen, teilnehmen. Die gemeinsame Forschung erfordert methodisches Wissen und Erfahrung mit ethischen und datenschutzrechtlichen Fragen ebenso wie Kenntnisse im Bereich des Datenmanagements oder der Epidemiologie.

Viele gute Ideen konnten sich erst durchsetzen, nachdem die richtigen Partner mit im Boot waren. „Wir können davon ausgehen, dass auch Superman heute im Verbund arbeiten würde“, so Prof. Dr. Frank Ückert (Universität Mainz), der die Teilnehmer im Namen des Kuratoriums der TMF-School begrüßte.

Ziel der TMF-School ist es, die Methodenkompetenz in der medizinischen Verbundforschung zu stärken. Damit soll zugleich eine Lücke geschlossen werden, die zurzeit in den Curricula der einschlägigen Studiengänge noch besteht. Die TMF-School wird gemeinsam von der TMF – Technologie- und Methodenplattform für die medizinische Forschung e.V. (TMF), der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS) und dem Berufsverband Medizinischer Informatik (BVMI) durchgeführt.

Fiktives Beispiel zeigt die wesentlichen Fragen aus der Praxis
Schwerpunktthema der TMF-School 2011 ist „IT für Biobanken“, das sich durch die sechs thematischen Blöcke der Veranstaltung zieht. Anhand eines Beispiel-Szenarios – dem Aufbau eines Forschungsnetzwerks zu einer fiktiven seltenen Erkrankung – werden die Themen aufeinander aufbauend durchgearbeitet. Dabei formulierten die Teilnehmer bereits in der ersten Gruppenarbeit zur Planung eines klinischen Registers die wesentlichen Fragen, die sich auch in der Praxis regelmäßig stellen.

Der Bedarf für eine solche Fortbildungsveranstaltung ist hoch: Die TMF-School war wenige Tage nach Versand der Einladungen ausgebucht. 32 Verbundforscher können in diesem Jahr teilnehmen – ursprünglich waren nur 24 Teilnehmer vorgesehen. Etwa ebenso vielen Interessenten musste abgesagt werden. Die TMF-School, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, wird künftig jährlich stattfinden.

Bessere Methodik für bessere Ergebnisse
Die Teilnehmer der TMF-School 2011 repräsentieren 32 verschiedene medizinische Verbundforschungsprojekte und fast ebenso viele verschiedene Standorte. Sie alle haben bereits erste oder gar umfangreiche Erfahrungen gesammelt und sind am Aufbau von Biobanken und Registern leitend beteiligt. Ihr Interesse ist es, die Qualität ihrer Forschungsarbeiten zu steigern, um letztlich für die jeweilige Patientengruppe bessere Ergebnisse zu erzielen.

Ein Kuratorium mit Experten aus TMF, GMDS und BVMI unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Ückert hat in den vergangenen Monaten das Curriculum der TMF-School erarbeitet. Die meisten Referenten sind schon seit langem in den Arbeitsgruppen der TMF aktiv und haben intensiv an der Entwicklung von Methoden und Lösungen für die medizinische Verbundforschung mitgewirkt.

Ein Netzwerk auf mehreren Ebenen
„Für eine erfolgreiche Vernetzung ist neben der technischen Infrastruktur auch die soziale Vernetzung der Forscher und die damit verbundene Vertrauensbildung ein Erfolgsfaktor für die Forschung.“ stellt Prof. Ückert den Netzwerkgedanken heraus. „Dies wird durch die familiäre Atmosphäre in dem romantischen Schloss Rauischholzhausen unterstützt".


(Text und Bild: Pressemitteilung der TMF)


19.11.2011

Telemed 2011

Die diesjährige Telemed fand am 19.10.2011 in den Räumen der TMF statt. Die Telemed stand in diesem Jahr unter dem Leitthema "Telemedizin im privaten Raum – Perspektiven für IT-gestützte Services am 3. Gesundheitsstandort". Die Vorträge sind online Verfügbar unter http://www.telemed-berlin.de/telemed2011/programm

 


20.10.2011

DIVI Notaufnahmeprotokoll veröffentlicht

In einer öffentlichen Sitzung der DIVI Sektion Notaufnahmeprotokoll  und der DIVI Sektion Informations- und Medizintechnik wurde am 20.10.2011 in den Räumen der TMF das Notaufnahmeprotokoll der Industrie vorgestellt. Die Intention ist, gemeinsam einen Interoperabilitätsstandard für die Dokumentationssysteme im Bereich der Intensiv- und Notfallmedizin zu entwickeln.

Links:

Deutsches Ärzteblatt: Neues Notaufnahmeprotokoll soll Versorgung im Krankenhaus verbessern.
s&K Verlag: Neues Bundeseinheitliches Notaufnahmeprotokoll
Pressestelle DIVI: Neues Bundeseinheitliches Notaufnahmeprotokoll der DIVI

 


GTDS stellt sich der Herausforderung

Gießener Tumordokumentationsystem (GTDS) nimmt an der Clinical Documentation Challenge Tumordokumentation auf der Jahrestagung der gmds Teil.

Dr. Udo Altmann vom Institut für Medizinische Informatik auf der Clinical Documentation Challenge 2011 in Mainz.

Das Gießener Tumordokumentationssystem (GTDS) war eins von sechs klinischen Informationssystemen und Softwaresystemen für Krebsregister, die an der diesjährigen Clinical Documentation Challenge (CDC) "Tumordokumentation" auf der 56. Jahrestagung der gmds in Mainz teilgenommen haben.

Das GTDS feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag: 1991 wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Joachim Dudeck die Arbeitsgruppe zur Koordination klinischer Krebsregister mit dem Ziel gegründet, die eine einheitliche Software für Klinische Krebsregister, das GTDS bereitzustellen. Mittlerweile nutzen dieses System rund 70 Prozent aller deutschen Tumorzentren.