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Sonderprogramm für Senioren-Patienten (ESP)

Patienten, die in späteren Lebensjahren dialysepflichtig werden, stehen dem Problem gegenüber, dass die übliche Wartezeit von 6-8 Jahren auf ein Spenderorgan, häufig zu lange ist um noch von einer Transplantation zu profitieren. Durch den Funktionsverlust der Nieren und nachfolgenden Zeit an Dialyse kommt es häufig zu starken Gefäßverkalkungen. Herzinfarkte, Schlaganfälle und Durchblutungsstörungen der Beine sind die Folge. Um den Senioren vor dem Auftreten solcher Komplikationen eine Transplantation zu ermöglichen, wurde das Europäische Seniorentransplantations-Programm (European Senior Program = ESP) ins Leben gerufen.

Im ESP, auch Old-for-Old Programm genannt, werden Organe von über 65-jährigen Spendern an Patienten vermittelt, die ebenfalls über 65 Jahre alte sind. Im Gegensatz zu der üblichen Organspende wird bei der Verteilung hauptsächlich auf die Blutgruppenübereinstimmung geachtet, andere Merkmale des Immunsystems (HLA-Antigene) werden weitestgehend vernachlässigt.

Der Vorteil liegt in einer deutlichen Verkürzung der Wartezeit auf ca. 2 Jahre. Der Nachteil liegt in einer möglichen kürzeren Überlebenszeit der transplantierten Niere im Vergleich zu einem HLA-passenden oder jüngeren Organ. Dieser Nachteil ist in Anbetracht der statistisch kürzeren Lebenserwartung von älteren Patienten zu relativieren.

Alle Fachleute sind sich einig, dass eine Transplantation für terminal nierenkranke Patienten die bevorzugte Behandlungsoption ist und diesen ermöglicht werden sollte. Denn durch diese ist mit einer erheblichen Verlangsamung der Folgeerscheinungen durch den Nierenfunktionsverlust zu rechnen. Folglich leben ältere nierentransplantierte Patienten länger und sind in der Regel gesünder als Patienten, die an der Dialyse verblieben sind.

Für nähere Informationen steht Ihnen diesbezüglich gerne unsere Transplantationskoordinatorin und selbstverständlich unser Team an Transplantationsspezialisten zur Verfügung.