Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
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Transplantation

Ablauf bei einem Nierenangebot

Eurotransplant kontaktiert uns im Falle eines Organangebotes. Der diensthabende nephrologische und der transplantationschirurgische Oberarzt entscheiden nach den vorliegenden Befunden, ob das Organ akzeptabel ist. Ist dies der Fall, kontaktieren wir Ihren Nephrologen/Dialysearzt zu seiner Einschätzung Ihres aktuellen Gesundheitszustandes.

Möglicherweise bestehen akute Probleme, wie z.B. Infekte, Operationen oder psychische Probleme, die eine Transplantation zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich machen.

Ist alles in Ordnung, wird gemeinsam entschieden, dass wir das Organangebot für Sie annehmen. Anschließend rufen wir Sie an. Ab diesem Zeitpunkt sollten Sie nichts mehr essen, trinken, nicht rauchen und sich unverzüglich auf den Weg nach Marburg machen.

Bei Eintreffen in der Klinik werden Sie direkt auf die Transplantationseinheit der Nephrologischen Intensivstation I8 aufgenommen und von einem nur für Sie zuständigen Transplantationsteam (Arzt und Pflegekraft) auf die Transplantation vorbereitet. Wir bringen sie in den Operationssaal und holen Sie nach erfolgreicher Transplantation direkt aus dem Operationssaal wieder auf die nephrologische Intensivstation.

Operatives Verfahren der Nierentransplantation

Die Nierentransplantation beginnt mit Vorbereitung des Transplantatorganes auf einem gekühlten Präpariertisch. Die Durchblutung der zu transplantierenden Niere wird über die Nierenarterie und -Vene gewährleistet. Die Niere wird von funktionslosem Fettgewebe befreit und die Gefäße für den Anschluss an die Gefäße des Empfängers mobilisiert.

Dr. J. Geks mit Transportbox

Zur Transplantation der Niere wird die Bauchdecke rechts oder links im Unterbauch eröffnet. Die Beckenschlagader und die Beckenvene im Unterbauch werden freipräpariert und die vorbereitete Niere mit ihren Gefäßen an die Beckenschlagader und die Beckenvene angeschlossen. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle findet man bereits nach dem Anschluss der Nierengefäße auf Grund der guten Durchblutung des Nierentransplantates eine Urinausscheidung.

Der Harnleiter des Nierentransplantates wird mit einer Harnleiterschiene versehen und an die Blase angeschlossen. Dadurch kann der transplantierte Patient den von der Transplantatniere produzierten Urin auf natürlichem Wege ausscheiden. An die Niere wird eine Drainage platziert und die Bauchhöhle wieder verschlossen. Nach der Operation werden die transplantierten Patienten direkt auf die nephrologische Intensivstation (Intensivstation 8) des Transplantationszentrums verlegt.

Schmerztherapie bei Nierentransplantation

Die Narkoseärzte und spezialisierte Pflegekräfte des Transplantationsteams begleiten Sie vor, während und nach der Operation getreu unserem Motto „Wir passen gut auf Sie auf.“

Vor der Operation führen wir mit ihnen ein ausführliches Gespräch. Gemeinsam mit ihnen klären wir alle Details zum Ablauf. Die wichtigsten Maßnahmen für ihr Wohlbefinden werden intensiv besprochen.

Bei der Narkose achten wir auf eine möglichst schonende und individuelle Narkoseführung für jede Altersgruppe. Das Team verfügt über eine langjährige Expertise, speziell auch in der Kinderanästhesie.

Um ihren Klinikaufenthalt so schmerzfrei wie nur möglich zu gestalten, bieten wir Ihnen alle modernen Möglichkeiten der Schmerztherapie an. Hier hat sich insbesondere im Bereich der patientengesteuerten, bedarfsorientierten Analgesie in den letzten Jahren viel entwickelt.

Wir führen tägliche Schmerzvisiten durch, um die Therapie individuell ihren Bedürfnissen anzupassen.

 
Ablauf des stationären Aufenthaltes bei Nierentransplantation

In der Regel dauert der stationäre Aufenthalt bei unkomplizierter Nieren- oder kombinierter Nieren-Pankreas-Transplantation 2,5 – 3 Wochen.

Tag 01–05: Transplantationseinheit Nephrologische Intensivstation I8

  • Überwachung und Stabilisierung von Kreislauf, Volumen-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt
  • Klinische und laborchemische Überwachung der Transplantatfunktion 
  • Einstellung der immunsuppressiven Therapie
  • Infektprophylaxe und Mobilisation
  • Entfernung von Blasenkatheter und Wunddrainagen an Tag 4 und 5

Tag 06–21: Transplantationsstation 031

  • Klinische, apparative und laborchemische Überwachung der Transplantatfunktion
  • Infektprophylaxe, Physiotherapie
  • Schulung des Organempfängers zu:
    • Wirkung, Nebenwirkungen und Einnahme der immunsuppressiven Medikation
    • Verhalten unter immunsuppressiver Therapie (Hygiene, Lichtexposition, Ernährung, Haustiere, berufliche Tätigkeit etc.)
    • Gestaltung der ambulanten Nachsorge nach Transplantation
    • Verhalten bei Fieber, Infektzeichen, Rückgang der Diurese etc.
    • Dokumentation von Vitalzeichen (Blutdruck, Puls, Temperatur), Körpergewicht und  Ausscheidung
Immunsuppressive Therapie

Im Transplantationszentrum Marburg wird in der Regel eine dreifache immunsuppressive Therapie durchgeführt, bestehend aus dem Calcineurininhibitor Cyclosporin (Sandimmun optoral®), Mycophenolsäure (Cell Cept®) und vergleichsweise niedrigen Steroiddosen (Methylprednisolon©). Ergänzt wird diese Standardimmunsuppression ggf. durch den IL-2-Rezeptor-Antagonisten Basiliximab (Simulect®).

In Abhängigkeit von der Transplantationssituation (Ersttransplantation oder Folgetransplantation) und dem immunologischen Risiko erfolgt eine Modifikation der Standardimmunsuppression, z.B. durch Einsatz des Calcineurininhibitors FK506 (Tacrolimus), Antithymozytenglobulin (ATG) oder Antikörpertherapien. Es werden alle Apherese- und Separationsverfahren zur Elimination von Antikörpern vorgehalten (Immunadsorption, Plasmaseparation, etc.). Diese kommen auch in der Behandlung von Abstoßungsreaktionen zur Anwendung.

Das Transplantationsteam berät im Vorfeld die für Sie optimale Kombination der immunsuppressiven Medikamente, um ein individuelles, maßgeschneidertes Konzept für Sie festzulegen.

Ablauf bei einem Nierenangebot

Eurotransplant kontaktiert uns im Falle eines Organangebotes. Der diensthabende nephrologische und der transplantationschirurgische Oberarzt entscheiden nach den vorliegenden Befunden, ob das Organ akzeptabel ist. Ist dies der Fall, kontaktieren wir Ihren Nephrologen/Dialysearzt zu seiner Einschätzung Ihres aktuellen Gesundheitszustandes.

Möglicherweise bestehen akute Probleme, wie z.B. Infekte, Operationen oder psychische Probleme, die eine Transplantation zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich machen.

Ist alles in Ordnung, wird gemeinsam entschieden, dass wir das Organangebot für Sie annehmen. Anschließend rufen wir Sie an. Ab diesem Zeitpunkt sollten Sie nichts mehr essen, trinken, nicht rauchen und sich unverzüglich auf den Weg nach Marburg machen.

Bei Eintreffen in der Klinik werden Sie direkt auf die Transplantationseinheit der Nephrologischen Intensivstation I8 aufgenommen und von einem nur für Sie zuständigen Transplantationsteam (Arzt und Pflegekraft) auf die Transplantation vorbereitet. Wir bringen sie in den Operationssaal und holen Sie nach erfolgreicher Transplantation direkt aus dem Operationssaal wieder auf die nephrologische Intensivstation.

Operatives Verfahren der Nierentransplantation

Die Nierentransplantation beginnt mit Vorbereitung des Transplantatorganes auf einem gekühlten Präpariertisch. Die Durchblutung der zu transplantierenden Niere wird über die Nierenarterie und -Vene gewährleistet. Die Niere wird von funktionslosem Fettgewebe befreit und die Gefäße für den Anschluss an die Gefäße des Empfängers mobilisiert.

Dr. J. Geks mit Transportbox

Zur Transplantation der Niere wird die Bauchdecke rechts oder links im Unterbauch eröffnet. Die Beckenschlagader und die Beckenvene im Unterbauch werden freipräpariert und die vorbereitete Niere mit ihren Gefäßen an die Beckenschlagader und die Beckenvene angeschlossen. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle findet man bereits nach dem Anschluss der Nierengefäße auf Grund der guten Durchblutung des Nierentransplantates eine Urinausscheidung.

Der Harnleiter des Nierentransplantates wird mit einer Harnleiterschiene versehen und an die Blase angeschlossen. Dadurch kann der transplantierte Patient den von der Transplantatniere produzierten Urin auf natürlichem Wege ausscheiden. An die Niere wird eine Drainage platziert und die Bauchhöhle wieder verschlossen. Nach der Operation werden die transplantierten Patienten direkt auf die nephrologische Intensivstation (Intensivstation 8) des Transplantationszentrums verlegt.

Schmerztherapie bei Nierentransplantation

Die Narkoseärzte und spezialisierte Pflegekräfte des Transplantationsteams begleiten Sie vor, während und nach der Operation getreu unserem Motto „Wir passen gut auf Sie auf.“

Vor der Operation führen wir mit ihnen ein ausführliches Gespräch. Gemeinsam mit ihnen klären wir alle Details zum Ablauf. Die wichtigsten Maßnahmen für ihr Wohlbefinden werden intensiv besprochen.

Bei der Narkose achten wir auf eine möglichst schonende und individuelle Narkoseführung für jede Altersgruppe. Das Team verfügt über eine langjährige Expertise, speziell auch in der Kinderanästhesie.

Um ihren Klinikaufenthalt so schmerzfrei wie nur möglich zu gestalten, bieten wir Ihnen alle modernen Möglichkeiten der Schmerztherapie an. Hier hat sich insbesondere im Bereich der patientengesteuerten, bedarfsorientierten Analgesie in den letzten Jahren viel entwickelt.

Wir führen tägliche Schmerzvisiten durch, um die Therapie individuell ihren Bedürfnissen anzupassen.

 
Ablauf des stationären Aufenthaltes bei Nierentransplantation

In der Regel dauert der stationäre Aufenthalt bei unkomplizierter Nieren- oder kombinierter Nieren-Pankreas-Transplantation 2,5 – 3 Wochen.

Tag 01–05: Transplantationseinheit Nephrologische Intensivstation I8

  • Überwachung und Stabilisierung von Kreislauf, Volumen-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt
  • Klinische und laborchemische Überwachung der Transplantatfunktion 
  • Einstellung der immunsuppressiven Therapie
  • Infektprophylaxe und Mobilisation
  • Entfernung von Blasenkatheter und Wunddrainagen an Tag 4 und 5

Tag 06–21: Transplantationsstation 031

  • Klinische, apparative und laborchemische Überwachung der Transplantatfunktion
  • Infektprophylaxe, Physiotherapie
  • Schulung des Organempfängers zu:
    • Wirkung, Nebenwirkungen und Einnahme der immunsuppressiven Medikation
    • Verhalten unter immunsuppressiver Therapie (Hygiene, Lichtexposition, Ernährung, Haustiere, berufliche Tätigkeit etc.)
    • Gestaltung der ambulanten Nachsorge nach Transplantation
    • Verhalten bei Fieber, Infektzeichen, Rückgang der Diurese etc.
    • Dokumentation von Vitalzeichen (Blutdruck, Puls, Temperatur), Körpergewicht und  Ausscheidung
Immunsuppressive Therapie

Im Transplantationszentrum Marburg wird in der Regel eine dreifache immunsuppressive Therapie durchgeführt, bestehend aus dem Calcineurininhibitor Cyclosporin (Sandimmun optoral®), Mycophenolsäure (Cell Cept®) und vergleichsweise niedrigen Steroiddosen (Methylprednisolon©). Ergänzt wird diese Standardimmunsuppression ggf. durch den IL-2-Rezeptor-Antagonisten Basiliximab (Simulect®).

In Abhängigkeit von der Transplantationssituation (Ersttransplantation oder Folgetransplantation) und dem immunologischen Risiko erfolgt eine Modifikation der Standardimmunsuppression, z.B. durch Einsatz des Calcineurininhibitors FK506 (Tacrolimus), Antithymozytenglobulin (ATG) oder Antikörpertherapien. Es werden alle Apherese- und Separationsverfahren zur Elimination von Antikörpern vorgehalten (Immunadsorption, Plasmaseparation, etc.). Diese kommen auch in der Behandlung von Abstoßungsreaktionen zur Anwendung.

Das Transplantationsteam berät im Vorfeld die für Sie optimale Kombination der immunsuppressiven Medikamente, um ein individuelles, maßgeschneidertes Konzept für Sie festzulegen.