Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
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Fußchirurgie

1. Sprechzeiten und Kontaktdaten:

Terminvereinbarung für die Fußsprechstunde (Freitag 8:30-12:00 Uhr) unter:

Tel: 06421-5864904 (8:00-15:30 Uhr)

Fax: 06421-5867007

e-mail: zpmort@med.uni-marburg.de

Wie sie uns finden:

Die Poliklinik des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie kann erreicht werden über Aufzug /Treppe 22, Ebene -1. Auf dieser Ebene ist die Poliklinik am Aufzug beschildert.
 

2. Team:

Schwerpunktleiter:

Assistenzärzte:
Fr. Dr. med. Laura Meisgeier-Moosdorf, lmoosdor@med.uni-marburg.de

3. Leistungsspektrum:

Beispiele:

Hallux valgus
Hallux rigidus (Hallux limitus)
Hammerzehen (Krallenzehen)
Knick-Senk-Fuß / Plattfuß
Sehnenluxationen, -rupturen / Sporttraumatologie
 

Das Team für Fußchirurgie behandelt angeborene und erworbene Deformitäten des Vor-, Mittel- und Rückfußes von Erwachsenen und Kindern. Weiterhin wird das gesamte Spektrum der traumatologischen Fußchirurgie konservativ und operativ abgedeckt. Im Bereich der arthrotischen Deformitäten und des rheumatischen Fußes bieten wir sowohl Resektionsarthroplastiken als auch Versteifungsoperationen (Arthrodesen) an. Weiterhin umfasst das Spektrum die Behandlung von Nervenengpasssyndromen der unteren Extremität sowie Sehnenpathologien traumatische und degenerative des gesamten Fußes und Unterschenkels.
Die Mitarbeiter des Teams sind Mitglieder der Deutschen Assoziation für Fuß- und Sprunggelenk bzw. haben sich über entsprechende Fortbildungsmaßnahmen zertifiziert. Am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie finden in regelmäßigen Abständen Fortbildungsveranstaltungen zum Kinder- und Erwachsenenfuß für niedergelassene Ärzte, Physiotherapeuten, Podologen und Orthopädietechniker statt.



Anbei finden sie  Bilder und Beschreibungen einiger ausgewählter häufiger Krankheitsbilder.


Hallux valgus

Der Hallux valgus ist in den westlichen Industrienationen eine der häufigsten Fehlstellungen am Fuß. Die Erkrankung tritt überwiegend bei Frauen auf  und geht nicht selten mit starken Schmerzen einher. Das Tragen von Schuhen mit hohen Absätzen und spitzer, schmaler Vorfußregion, sowie die Wahl der zu kleinen Schuhgröße ist neben familiärer Veranlagung die Hauptursache für die Entwicklung eines Hallux valgus. Klinisch weicht hierbei die große Zehe zum Fußaußenrand ab. Oft kommt es zusätzlich zu einem Abweichen des 1. Mittelfußknochens zum Fußinnenrand und einem Verdrehen der Großzehe nach innen (Pronation). Besteht die Fehlstellung lange und nimmt im Verlauf zu, so treten meist begleitende Probleme auf, u.a. Fehlstellungen weiterer Zehen. Bei Beschwerden kann bei niedriggradigen Fehlstellungen zunächst ein konservatives Therapiekonzept gewählt werden. Hierzu ist  intensive Physiotherapie sowie das Tragen von verschiedenen Bandagen oder Schienen über einen längeren Zeitraum notwendig. Sollte dies nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann ein operatives Verfahren gewählt werden. Operativ führen wir in Abhängigkeit  vom Grad der Fehlstellung  verschiedene Verschiebeosteotomien durch. Etabliert hat sich hier z. B. die modifizierte OP nach  Chevron oder die Scarfosteotomie am ersten Mittelfußknochen. Bei ausgeprägten Befunden erfolgt die Korrektur noch weiter proximal (Lapidus-Arthrodese). Diese knöchernen Eingriffe werden in der Regel von einer Korrektur der Weichteile begleitet. Falls nötig können auch  Sehnenchirurgische Verfahren angewendet werden. Das hierzu verwendete Osteosynthesematerial verbleibt in der Regel im Knochen und muss nicht entfernt werden.

Legende: Diese ausgeprägte Fehlstellung erfordert eine proximale Korrektur mittels einer plantaren, winkelstabilen Platte (präoperative Aufnahme und 6 Monate nach Korrektur)


Hallux rigidus (Hallux limitus)

Durch eine vermehrte Abnutzung im Großzehengrundgelenk (Arthrose) kommt es zu einer zunehmenden schmerzhaften Bewegungseinschränkung im Bereich des Großzehengrundgelenkes. Oft tritt diese Form der Abnutzung beidseitig auf und das Laufen im Konfektionsschuh ist zunehmend schmerzhaft. Auch hier kann zunächst eine konservative Therapie eingeleitet werden. Mit Hilfe von Schmerzmitteln, Einlagen, speziellen Schuhzurichtungen aber auch intra- artikulären Injektionen kann nicht selten für längere Zeit eine Linderung erreicht werden. Sollten die Beschwerden im Alltag nicht zu beherrschen sein, führen wir entweder eine Abtragung von Knochenvorsprüngen in Kombination mit einer Gelenklösung (Cheilektomie und Arthrolyse) oder eine Versteifung des Großzehengrundgelenkes (Arthrodese) durch.


Fallbeispiel: Bedingt durch die ausgeprägte Arthrose im Großzehengrundgelenk konnte der 60-jährige Patient kaum noch einige Schritte schmerzfrei Laufen. Nach Versteifung des Großzehengrundgelenks und Entlastung im Vorfußentlastungsschuh für 6 Wochen, war der Patient zum ersten postoperativen Nachuntersuchungstermin beschwerdefrei (präoperative Aufnahme und 6 Wochen nach Eingriff)


Hammerzehen (Krallenzehen)

Die Hammerzehe ist eine häufige Deformität der 2-5 Zehe und äußert sich durch eine im Mittelgelenk nach oben und im Endgelenk nach unten gekrümmte Langzehe. Durch diese Fehlstellung reiben die Mittelgelenke häufig in den Schuhen und es bilden sich schmerzhafte Hühneraugen (Clavus). Diese können bis zur eitrigen Entzündung des Gelenkes und des Knochens fortschreiten. Auch hier wird zunächst versucht mittels Einlagenversorgung, speziellen Pflastern oder Anpassung des Schuhwerks eine Lösung zu finden. Sollte es jedoch zu zunehmender Einschränkung im Alltag kommen stehen verschiedene operative Verfahren zur Verfügung. Von der einfachen  Resektion eines Teils des Gelenkes bei starker lokaler Entzündung bis hin zur kosmetisch vorteilhaften Versteifung mittels eines Implantates im Markraum (Arthrodese)  kann hier nach Analyse des Röntgenbilds, der Knochenqualität und des Ausmaßes der Fehlstellung gewählt werden.


Korrektur der Fehlstellung der 2. Zehe mittels PIP-Tree-Implantat


Knick-Senk-Fuß / Plattfuß

Der Knicksenkfuß ist beim Kleinkind, u. a. durch die Antetorsionsstellung des Schenkelhalses bedingt, physiologisch. Im zeitlichen Verlauf kommt es meistens sukzessive zu einer Aufrichtung des Fußlängsgewölbes und zu einer Korrektur des Rückfußvalgus. Bei Ausbleiben dieser Korrektur kann es bei Erwachsenen nicht selten zu schmerzhaften Überlastungen und Irritationen im Verlauf der M. tibialis posterior-Sehne kommen, die nur schwer konservativ und operativ korrigiert bzw. therapiert werden können. Dann sollte frühzeitig eine operative Korrektur erfolgen. Ein Verfahren bei noch flexiblen, semi-rigiden Deformitäten ist z.B. Einbringung einer Arthroriseschraube (Verfahren nach  de Pellegrin). Rigide Veränderungen nach Wachstumsabschluss können mit einer Rückfußosteotomie (Evans-Osteotomie) behandelt werden. Zur Erfassung der Spätergebnisse nach operativer Versorgung wird bei uns im Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie eine Studie durchgeführt.
Anbei einige Bilder zum OP-Verfahren:
12- jähriger Junge mit schmerzhaften semi-rigiden Knicksenkfüßen bds. Operation 07/2012; der Junge war anamnestisch schmerzfrei nach ca. 2 Monaten, dtl. Verbesserung des talo-calcanearen Winkels 3- Jahre nach Operation 07/2015


Implantat: 30– bzw. 35 mm AO-Großfragment-Halbgewindeschraube

Einbringen des Implantats unter BV-Kontrolle

Hautverschluss nach Einbringen der Schraube (1,5 cm Schnitt)


Sehnenluxationen, -rupturen / Sporttraumatologie

Insbesondere bei jüngeren, sportlich aktiven Patienten sind Verstauchungen der Gelenke und Überbelastungen der Sehnen am Fuß/Sprunggelenk nicht selten. Die überwiegende Anzahl der Sportverletzungen wird konservativ behandelt. Bei Versagen konservativer Therapiemaßnahmen werden die teils aufwendigen operativen Rekonstruktionsmaßnahmen mit dem betroffenen Patienten diskutiert. Empfehlungen zur Art der Sportausübung bei Verletzungen und Erkrankungen des Fußes / Sprunggelenks sind ein weiterer Schwerpunkt der speziellen Fußsprechstunde des Zentrums.

Bei dem Patienten ist es nach Verdrehtrauma im linken oberen Sprunggelenk zu einer wiederkehrenden Luxation der Peronealsehnen gekommen. Die Sehne zeigt bereits patho-morphologische Veränderungen auf. Nach operativer Fesselung dieser Sehnen in der Technik nach Viernstein / Kelly und einem standardisierten Nachbehandlungsprogramm konnte 3 Monate nach Versorgung die sportliche Aktivität wieder aufgenommen werden.


4. Ablauf der Sprechstunde:

Nach telefonischer Terminvereinbarung bekommen Sie in der Regel innerhalb der nächsten 2-4 Wochen einen Vorstellungstermin. Bei verunfallten Patienten wird in der Regel ein früherer Termin ermöglicht, da hier für viele operative Versorgungen ein gewisses Zeitfenster nicht überschritten werden sollte. Dies beinhaltet allerdings, dass Sie unter Umständen mit chronischen Krankheitsbildern ohne erhöhte Dringlichkeit etwas länger auf einen Sprechstundentermin warten müssen. Sollten Sie bereits bei einem niedergelassenen Kollegen vorstellig geworden sein, bitten wir Sie Vorbefunde wie Operationsberichte, aktuelle Blutuntersuchungen, Röntgenaufnahmen oder  schnittbildgebende Diagnostik zum vereinbarten Termin mitzubringen. Gemeinsam mit Ihnen schauen wir uns ihre Befunde und ihre Beschwerden an und legen ein individuelles Behandlungskonzept fest. Sollte Ihnen mal etwas dazwischen kommen, sagen Sie Ihre Termine bitte rechtzeitig ab, damit  Patienten auf der Warteliste nachrücken können.
Wir freuen uns auf Sie.

Ihr Team der Fußchirurgie