Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
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Autologe Knorpelzelltransplantation

Autologe Knorpelzelltransplantation (ACT)

Dieses Verfahren ist noch relativ neu, wird aber seit einigen Jahren vielversprechend eingesetzt. Diese Behandlungsform wurde in Schweden Ende der 80er Jahre entwickelt (Dr. Lars Petersen und Dr. Mats Brittberg). Hierbei werden in einem ersten Schritt Knorpelschäden geglättet, debridiert. Dann entnimmt der Operateur außerhalb der Entlastungszone des Gelenkes gesunde körpereigene Knorpelzellen, die in einem  hochqualifizierten Zellkulturlabor auf entsprechenden speziellen Nährmedien unter hochsterilen Bedingungen vermehrt und gezüchtet werden. Nach etwa 8 Wochen haben sich kleine dreidimensionale Knorpelaggregate (Chondrosphere) gebildet. So können diese gezüchteten patientenbezogenen Knorpelzellen dann in einer weiteren Arthroskopie in den Knorpeldefekt eingebracht werden. Der zur Verwendung kommende Knorpel ist hyalin-ähnlich und gleicht dem Originalgelenkknorpel hinsichtlich seiner Belastbarkeit. In unserer Klinik verwenden wir das Verfahren der Firma CODON (Sphäroide) aus Teltow. Dabei werden nur körpereigene Stoffe verwendet. Auch hier ist eine postoperative Entlastung von bis zu 6 Wochen und das Einhalten eines speziellen Nachbehandlungsschemas für den Erfolg der Therapie erforderlich. Der Nachteil dieses Verfahren besteht in der Notwendigkeit einer zweiten Operation. Auch bei sog. Kissing-lesions, d.h. bei gegenüberliegenden Defekten an Femur und Tibia kann dieses Verfahren heute noch nicht angewendet werden. Zudem übernehmen derzeit noch nicht alle Krankenkassen die Behandlungskosten.

Abb. 7: Traumatischer 3c° Knorpeldefekt am Femur

Abb. 8: Der Defekt wurde mit Chondrosphären aus angezüchteten Knorpelzellen aufgefüllt

Zellfreie Knorpelregeneration (CaReS-1S® Fa. Arthro Kinetics)

Wenn nur ein einzeitiges Vorgehen gewünscht ist, oder die Knorpelzellanzüchtung gescheitert ist, bieten wir ein zellfreies Verfahren an, um ein Knorpelregenerat  zu erzeugen. Hierbei wird ein Kollagenflies (Matrix) auf den gesäuberten Defekt zurecht geschnitten und aufgebracht. Diese Kollagenmatrix ist aus tierischem Kollagen steril produziert und dient als Gerüststruktur, um einwandernden Zellen halt zu bieten und ein Knorpelregenerat zu bilden (Abb. 9 und 10).

Auch hier muss postoperativ eine Entlastung für 6 Wochen eingehalten werden.

Abb. 9: Auf den Knorpeldefekt aufgelegte zellfreie Matrix (CaReS-1S®)

Abb. 10: Auf den Knorpeldefekt aufgelegte zellfreie Matrix (CaReS-1S®)