Epikutantestungen
Epikutantestungen
Epikutan - Test (Läppchentest oder Pflastertest)
Indikation:
Verdacht auf eine Kontaktallergie, bzw. Nachweis einer Typ IV Allergie.
Durchführung:
In einem Gespräch mit dem Arzt werden verdächtige Substanzen ermittelt. Dann werden standardisierte oder auch mitgebrachte patienteneigene Testsubstanzen ( z.B. Medikamente, Kosmetika, Hautreinigungs- und Pflegemittel, Berufsstoffe) auf ein Testpflaster aufgetragen und dem Patienten auf den Rücken aufgebracht. Nach 48 Stunden wird das Testpflaster abgenommen und das Testareal mit einem Hautstift markiert. Die Teststellen werden abgelesen und nach Rötung, Papeln und Bläschen bewertet. Eine weitere Ablesung erfolgt nach 72 Stunden.
Testablauf :
Testbeginn Montag, Ablesung Mittwoch und Donnerstag bzw.
Testbeginn Dienstag, Ablesung Donnerstag und Freitag
Die Epikutantestung ist nur möglich, wenn:
- der Rücken nicht frisch gebräunt ist (Sonne, Solarium)
- der Rücken ekzemfrei ist
- keine kortisonhaltigen Präparate am Rücken benutzt werden
- keine Schwangerschaft besteht
- keine akuten allergischen Hautveränderungen bestehen
In-vitro-Diagnostik
In-vitro-Diagnostik
Gesamt-IgE, spezifisches IgE
Bei dem begründeten Verdacht auf Vorliegen einer Soforttypallergie werden im Blut des Patienten der Gesamt-IgE sowie Allergen-spezifische IgEs bestimmt. Hierzu stehen im Zentrallabor des UKGM verschiedene Tests zur Verfügung:
ImmunoCAP (ThermoFisher SCIENTIFIC)
ImmunCAP ist ein bewährter Labortest und gehört zum Goldstandard der Allergiediagnostik. Er kann bei Menschen jeden Alters durchgeführt werden – unabhängig vom Zustand der Haut, ob Medikamente eingenommen werden oder ob gerade Beschwerden bestehen. Dabei stehen über 500 verschiedene Allergenextrakte und –mischungen zur Verfügung.
ImmunoCAP ISAC (ThermoFisher SCIENTIFIC)
Mit 30 µL Serum oder Plasma kann in einem Multiplex-Test auf eine mögliche Sensibilisierung gegen 112 Allergenkomponenten aus 48 verschiedenen Allergenquellen getestet werden.
Allergenspezifisches IgG1 und IgG4
Allergen-spezifische IgG-Testergebnisse sind von Bedeutung bei:
- Exposition bei interstitiellen Lungenerkrankungen (extrinsische allergische Alveolitis (auch bekannt als Hypersensitivitätspneumonitis), invasive Aspergillose, allergische bronchopulmonale invasive Aspergillose (ABPA))
- Als Marker für hohe Exposition gegenüber Berufsallergenen, z. B. Chemikalien, die zu einer Hypersensitivitätspneumonitis führen können
Mit ImmunoCAP Tests für spezifisches IgG4 können wertvolle klinische Informationen für allergischer Erkrankungen und spezifische Immuntherapie (SIT) gewonnen werden.
Differentialblutbild (Eosiniophilie)
Ein großes Blutbild (Differentialblutbild) ist eine umfassende Analyse des Blutes. Hierbei wird die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen (Leukozyten) bestimmt. Die Leukozyten werden nach Aussehen und Funktion in fünf Gruppen unterteilt: neutrophile, eosinophile und basophile Granulozyten sowie Lymphozyten und Monozyten. Eosinophile Granulozyten sind besonders wichtig für die Abwehr gegen parasitäre Infektionen. Erhöhte Zahlen Eosinophilier finden sich aber auch bei allergischen und rheumatischen Erkrankungen.
ECP
Wenn Eosinophile in den Atemwegen aktiviert werden, setzen sie ihr zytotoxisch wirkendes eosinophiles kationisches Protein (ECP) frei. Das führt zu einer Schädigung des Atemwegsepithels. Asthmapatienten mit eosinophiler Entzündung weisen erhöhte ECP-Werte auf, wobei der ECP-Wert mit dem Entzündungsgrad korreliert.
CAST-ELISA- und FlowCAST
Bei CAST-Untersuchungen wird die Aktivierung basophiler Granulozyten nach Stimulation mit spezifischen Allergenen gemessen. Basophile Granulozyten spielen eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen und setzen unter anderem auch Botenstoffe für eosinophile Granulozyten frei. Diese Untersuchungen werden in besonderen Fällen bei Patienten mit Insektengiftallergien sowie Patienten mit verschiedenen Medikamentenallergien durchgeführt.
Tryptase
Mastzellen (Abwehrzellen des Körpers, die sowohl an der Wundheilung als auch an der Abwehr von Krankheitserregern beteiligt sind) geben Tryptase sowie deren Vorstufen in die Blutbahn ab. Der Tryptasespiegel spiegelt dabei die Anzahl der Mastzellen im Körper wider und wird als basale Tryptasekonzentration bezeichnet. Bei einer Aktivierung der Mastzellen – etwa durch IgE-vermittelte Reaktionen oder andere Reizmechanismen – wird zusätzlich reife Tryptase freigesetzt. Ein vorrübergehender Anstieg des Tryptasewerts im Rahmen einer schweren Reaktion kann dabei helfen deren Schweregrad einzuschätzen. Ein dauerhaft erhöhter Tryptasespiegel weist hingegen auf das mögliche Vorliegen einer Mastozytose hin.
C1-Esterase-Inhibitor
Zusammen mit dem spezifischen IgE wird der C1-Esterase-Inhibitor bei Patienten mit Verdacht auf ein hereditäres Angioödem sowohl qualitativ als auch quantitativ bestimmt.
Intrakutantest
Intrakutantestungen
Indikation:
Nachweis einer Typ I Allergie (Sofortreaktion) auf z.B. Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Tierhaare, Insektengifte, Medikamente.
Durchführung:
Das Allergen wird am Unterarm mit einer Spritze in die Haut gespritzt (intrakutan). Die Ablesung erfolgt nach 20 Minuten und wird nach Rötung und Quaddeln bewertet.
Insektengiftallergie
Insektengiftallergie
Etwa 2-5% der Bevölkerung weisen eine Bienen- oder Wespengiftallergie auf. Hinweise hierfür sind bestimmte Reaktionen des Körpers nach einem Stich. So können sich Quaddeln (juckende, erhabene, rötliche Flecken) auf dem ganzen Körper ausbreiten (akute Nesselsucht) oder das Gesicht anschwellen. Bei einer stärkeren Reaktion kann es zu Kreislaufproblemen (Herzrasen und Blutdruckabfall), Atemnot oder Übelkeit kommen.
Wie gefährlich ist diese Allergie?
Unbehandelt kann für einen Insektengiftallergiker ein Stich tödlich enden.
Was muß ich tun?
Zunächst muss geklärt werden, ob eine allergische Reaktion vorliegen könnte und besprochen, ob weitere Tests erforderlich sind. So kann im Pricktest und Intrakutantest die Reaktion der Haut auf die Insektengifte festgestellt werden, des Weiteren kann im Blut nach Antikörpern gegen das Insektengift gesucht werden (In-vitro-Diagnostik). Auch werden die wichtigsten Grundregeln zur Meidung von Stichen besprochen. Sehr wichtig ist auch die Vorordnung eines „Notfallsets“ mit Medikamenten, die im Falle eines erneuten Wespen- oder Bienenstichs angewendet werden sollten. Danach wird die Möglichkeit einer spezifischen Immuntherapie (SIT), auch Hyposensibilisierung genannt, erörtert.
Was muß ich wissen?
Am wichtigsten ist das Wissen um den richtigen Umgang mit den Insekten:
- Nie nahe an ein Wespennest oder Bienenkorb (Einflugschneise) herantreten
- Im Sommer nicht barfuß laufen, keine süßen Speisen im Freien essen
- Repellentien bieten keinen Schutz
- Das Nofallset immer dabei haben
- Nach einem Stich: keine Panik, Stachel entfernen, Notfallmedikamente einnehmen
- Arzt aufsuchen
Welches ist die beste Therapie?
Den sichersten Schutz erhält man durch eine spezifische Immuntherapie (SIT) mit dem Insektengift:
- Gereinigtes Insektengift wird in langsam steigender Dosierung unter die Haut gespritzt bis ein Dosismaximum erreicht ist.
- Dieses Maximum, wird über mehrere Jahre in regelmäßigen Abständen (meist monatlichen) einmal gespritzt.
- Durch eine vertragene Stichprovokation mit einem lebenden Insekt wird die Effektivität der Behandlung überprüft, nicht zuletzt auch für den Patienten ein beruhigendes Gefühl.
Lungenfunktionstest
Lungenfunktionstest
Lungenfunktion
Indikation:
Fragliches Asthma bronchiale. Zur Bestimmun des FEV1 vor einer spezifischen Immuntherapie.
Durchführung:
In Ruhe wird eine basale Lungenfunktionsprüfung (durch eine Spirometrie) vorgenommen. Hierbei wird keine Provokation durch Allergene vorgenommen. Finden sich richtungweisende Veränderungen, so kann die Vorstellung bei einem Lungenfacharzt (Pulmonologen) notwendig werden.
Nasale Provokationstestungen
Nasale Provokationstestungen
Nasaler Provokations-Test
Indikation:
Beweis einer Typ I Allergie (Sofortreaktion) auf inhalative Allergene, wie z.B. Hausstaub-Milben, Pollen, Tierhaare, Federn und Schimmelpilze. Die Testung wird durchgeführt, wenn die allergischen Beschwerden durch die Prick- und Intrakutantestung nicht ausreichend geklärt werden konnten.
Durchführung:
Das verdächtige Allergen wird direkt in die Nase gesprüht bzw. eingeatmet, wie es auch unter natürlichen Bedingungen vorkommt. Anschließend wird die Schwellung der Nasenschleimhaut, bzw. die Durchlässigkeit der Atemwege gemessen. Dies geschieht unter ärztlicher Kontrolle und bei vorher angelegter Venenverweilkanüle.
Orale Provokationstestungen
Orale Provokationstestungen
Orale Provokationstestungen (bei Verdacht auf Nahrungsmittelallergien u. Medikamentenunverträglichkeit)
Besteht der Verdacht auf eine Nahrungsmittel- oder Medikamentenallergie (Prick-Testungen ohne positives Ergebnis), so besteht die Möglichkeit der oralen Provokation (Einnahme). Hierzu ist ein stationärer Aufenthalt nötig (pro Allergen zwei Tage).
Vor der Testung wird eine Braunüle (Venenzugang) gelegt. Es werden Medikamente oder Nahrungsmittel unter ärztlicher Aufsicht in steigender Dosis, über den Tag verteilt, verabreicht. Hierbei weiss nur die Allergie-Abteilung, und nicht der Patient oder der Stationsarzt, welches Allergen an welchem Tag getestet wird (doppelblinde Testung).
Photopatchtest
Photopatchtest
Indikation:
Verdacht auf eine photo-allergische Reaktion, d.h. eine Allergie, die nur in der Kombination Allergen + Licht auftritt.
Durchführung:
In einem Gespräch mit dem Arzt werden die verdächtigen Substanzen ermittelt. Dann werden standardisierte oder auch mitgebrachte patienteneigene Testsubstanzen ( z.B. Medikamente, Kosmetika, Hautreinigungs- und Pflegemittel, Berufsstoffe) auf ein Testpflaster aufgetragen und dem Patienten auf den Rücken (doppelt, rechts und links) aufgebracht. Nach 24 Stunden wird eine Seite abgenommen und mit UV-Licht bestrahlt. Nach 48 Stunden wird dann auch das Testpflaster der anderen Seite abgenommen und beide Testareale mit einem Hautstift markiert. Die Teststellen werden abgelesen und nach Rötung, Papeln und Bläschen bewertet. Eine weitere Ablesung erfolgt nach 72 Stunden.
Testablauf :
Testbeginn Montag, Bestrahlung Dienstag, Ablesung Mittwoch und Donnerstag bzw.
Testbeginn Dienstag, Bestrahlung Mittwoch, Ablesung Donnerstag und Freitag
Die Epikutantestung ist nur möglich, wenn:
- der Rücken nicht frisch gebräunt ist (Sonne, Solarium)
- der Rücken ekzemfrei ist
- keine kortisonhaltigen Präparate am Rücken benutzt werden
- keine Schwangerschaft besteht
- keine akuten allergischen Hautveränderungen bestehen
Physikalische Testungen
Physikalische Testungen
Indikation:
Uricaria (Nesselsucht)
Durchführung:
Die Physikalische Testung ist eine Testung auf verschiedene Reize z.B. Kälte-, Wärme-, Druck- und Schwitztest. Hierbei werden sowohl standardisierte Testungen (Injektion vasoaktiver Substanzen etc.) sondern auch realitätsnahe Testungen (Fönen, Cold-pack auf die Haut, durch Trockeneis induzierte kalte Luft, Fahrradfahren, Sauna, Drucktestung etc.) durchgeführt.
Pricktest
Pricktestungen
Prick-Test
Indikation:
Nachweis einer Typ I Allergie (Sofortreaktion) auf z.B. Pollen-, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Tierhaare, Insektengifte, Medikamente oder Nahrungsmittel.
Durchführung:
In einem Gespräch mit dem Arzt werden verdächtige Substanzen ermittelt. Dann werden diese standardisierte Allergenlösungen auf den Unterarm getropft und anschließend mit einer speziellen Prick-Lanzette eingestochen. Die Ablesung erfolgt nach 20 Minuten und wird nach Quaddeln und Rötung bewertet. Falls keine positiven Reaktionen festgestellt werden, kann der Intrakutan-Test durchgeführt werden.
Subkutane Provokationstestungen
Subkutane Provokationstestungen
Subkutane Provokationstestungen bei Verdacht auf Unverträglichkeit von lokalen Betäubungsmitteln u. gerinnungshemmenden Medikamenten (Heparinen)
Indikation:
Nachweis einer Typ I Allergie (Sofortreaktion) auf z.B. Lokalanästhetika, wenn durch eine Prick- bzw. Intrakutantestung keine Allergie nachweisbar ist.
Durchführung:
Das verdächtige Medikament wird unter ärztlicher Überwachung in steigender Dosierung unter die Haut gespritzt. Die Auswertung erfolgt nach 20 Minuten und wird nach Quaddeln und Rötung (lokal) sowie nach Allgemeinsymptomen vorgenommen.