Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
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Intensivmedizin

 

Als Zentrum für das akute Lungenversagen, ARDS (acute respiratory distress syndrome, Lungenversagen) und ECMO-Therapie (extrakorporale Membranoxygenierung, Umgehung des Lungenkreislaufs und Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff) behandeln wir schwerpunktmäßig Patienten mit Lungenversagen, sowohl aus dem eigenen Haus, aber auch aus anderen Krankenhäusern.

Auf unseren Intensivstationen 2a und 2b werden zudem Patienten aller chirurgischen Fachrichtungen behandelt.

 

Unsere Besuchszeit ist täglich von 14.30 - 17.30 Uhr.

 

Um einen ungestörten Besuch zu ermöglichen, versuchen wir die Arbeit so zu organisieren, dass während der Besuchszeit möglichst wenige Handlungen am Patienten nötig sind. Leider kann es vorkommen, dass Sie trotz vereinbarter Besuchszeit warten müssen. Aber die Versorgung der Patienten muss beendet sein, bevor wir Sie hereinlassen können. Bitte zeigen Sie dafür Verständnis.

Im Interesse unserer Patienten bitten wir darum, dass besonders bei Patienten, die sich in Narkose befinden und die sich nicht über Besuchswünsche äußern können, ausschließlich die engsten Angehörigen zu Besuch kommen. Mehr als 2 Besucher sollten sich zu keiner Zeit gleichzeitig am Patientenbett aufhalten. Kleine Kinder dürfen nur in Ausnahmefällen die Station betreten. Fragen Sie hierfür bitte das Personal der Intensivstation.

 

Wie erhalten Sie Informationen über den Krankheitsverlauf Ihrer Angehörigen?

Ärzte und Pflegekräfte der Intensivstation

Was bedeuten die akustischen und optischen Alarme der Überwachungseinheiten?

Hygiene

Postoperative Beatmung

Organersatzverfahren in der Intensivmedizin

 

 

Wie erhalten Sie Informationen über den Krankheitsverlauf Ihrer Angehörigen?

Wir wissen, dass Sie sich um Ihren Angehörigen Sorgen machen und viele Fragen zum Krankheitsverlauf haben. Während Ihnen die Pflegekraft bei der Kommunikation mit Ihrem eventuell beatmeten Angehörigen behilflich ist oder Erklärungen zu den Geräten geben kann, ist für genauere Auskünfte über den aktuellen Zustand des Patienten die Ärztin oder der Arzt zuständig. Bitte geben Sie die erhaltenen Informationen auch an Ihre anderen Angehörigen weiter. Falls wir einmal nicht sofort oder nur kurz mit Ihnen sprechen können, liegt es daran, dass die Versorgung unserer Patienten im Vordergrund stehen muss. Wir bitten Sie, möglichst nicht zwischen 7.00 und 9.00 Uhr anzurufen, da hier die verschiedenen chirurgischen Visiten stattfinden.

Ärzte und Pflegekräfte der Intensivstation

Auf unserer Intensivstation arbeitet ein engagiertes Team von qualifizierten Ärzten und Pflegekräften, die ausschließlich auf unserer Station arbeiten und für die Patientenversorgung zuständig sind. Für spezielle fachübergreifende Untersuchungen und Interventionen werden Kollegen der spezialisierten Fachabteilungen hinzugezogen. Zudem arbeiten Physiotherapeuten täglich aktiv am Krankenbett, um eine frühzeitige Mobilisierung der Patienten sicherzustellen.

Was bedeuten die akustischen und optischen Alarme der Überwachungseinheiten?

Treten Veränderungen des Herz- Kreislaufsystems auf informieren uns die Überwachungseinheiten sehr frühzeitig darüber. Diese Alarmmeldungen signalisieren nur in sehr seltenen Fällen eine bedrohliche Situation! Zur Sicherheit werden die Alarme nicht nur in den einzelnen Zimmern ausgelöst, sondern zusätzlich auch über einen zentralen Bildschirm an unserem Pflegestützpunkt angezeigt. Wir bitten um Ihr Verständnis, wenn das Zusammensein mit Ihren Angehörigen durch diese Alarme gestört wird. Sie dienen aber der sicheren Versorgung und professionellen Betreuung unserer Patienten.

Hygiene

Betreten Sie unsere Station bitte nur über die Besucherschleuse, nachdem Sie sich über das Telefon auf dem Gang angemeldet haben. Ein Mitarbeiter kündigt ihren Besuchswunsch an, und wir kommen dann zu Ihnen, um Sie abzuholen. In der Patientenschleuse gibt es Schutzkittel, welche Sie bitte anziehen, ebenso befindet sich dort ein Desinfektionsmittelspender, an dem Sie sich bitte bei Betreten und Verlassen der Station Ihre Hände desinfizieren. Von Schnitt- oder Topfblumen können Krankheitserreger ausgehen, deshalb sind sie auf einer Intensivstation nicht gestattet. Persönliche Wertgegenstände sollten nicht auf den Boden oder das Bett des Patienten gestellt werden, da hierdurch Keime übertragen werden können. Bitte benutzen Sie die hierfür vorgesehenen Stühle im Zimmer. Schränke in der Besucherschleuse können genutzt werden, wir können jedoch leider keine Haftung für Diebstahl oder Verlust übernehmen. Aus diesem Grund bitten wir Sie Wertsachen am Körper zu tragen.

Postoperative Beatmung

Nach Operationen oder schweren Erkrankungen kann es notwendig sein, Patienten weiterhin für einige Zeit künstlich zu beatmen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Häufiger Grund sind vor Vorerkrankungen der Lunge, aber auch bestimmte ausgedehnte Operationen. Eine schon während der Operation und Vollnarkose notwendige künstliche Beatmung führt dazu, dass die Lunge sich bei einigen Patienten zunächst von dieser Form der Beatmung erholen muss und der Patient vom Beatmungsgerät entwöhnt wird, d.h. er wieder ohne diese künstliche Hilfe selbstständig atmet. Die Ursache liegt dann zumeist an vorherigen Lungenerkrankungen, am Umfang und der Art der Operation, aber auch an anderen Faktoren, wie zum Beispiel ein so genannter „Überhang“ von Medikamenten, d.h. eine auch über die Vollnarkose hinaus bestehende Wirkung von bestimmten Medikamenten, die die selbstständige Atmung verzögern können, oder eine zu niedrige Körpertemperatur nach der Operation.

Ist eine weitere künstliche Beatmung notwendig, so geschieht dies immer auf einer speziell dafür ausgerichteten Intensivstation, wo entsprechende Beatmungs- und Überwachungsgeräte zur Verfügung stehen. Ein geschultes Team von Ärzten und Pflegekräften betreut diese Patienten rund um die Uhr.

Durch die künstliche Beatmung wird sichergestellt, dass der Patient mit genügend Luft bzw. Sauerstoff versorgt wird, solange er dies durch die eingeschränkte Funktion der Lunge oder Atemmuskulatur nicht selbständig tun kann. Der Bedarf an Sauerstoff und die Funktion der Lunge werden dabei immer genau überwacht.

Praktisch erfolgt die künstliche Beatmung in der Regel über einen Beatmungsschlauch (Tubus), der über den Mund oder seltener die Nase in die Luftröhre gelegt wird. Sollte bei schweren Erkrankungen, die entweder direkt die Lunge betreffen oder die zu einem Ausfall von einem oder mehreren Organen führen eine längere künstliche Beatmung über Wochen notwendig sein, so erfolgt ein so genannter Luftröhrenschnitt (Tracheotomie).

Ein solcher Vorgang wird, unabhängig ob im Operationssaal oder direkt auf der Intensivstation, immer in Narkose durchgeführt. Damit der Patient während der Dauer der künstlichen Beatmung keinen Stress verspürt, werden Beruhigungsmittel gegeben. Der Patient ist während der Zeit der Beatmung somit häufig in einem schlafähnlichen Zustand und zudem nicht in der Lage zu sprechen. Sollten Sie einen Patienten besuchen, so binden sie Ihn dennoch immer in Ihre Gespräche mit ein. Auch ohne die Möglichkeit sich selber mitzuteilen ist die Wahrnehmung nicht immer eingeschränkt.

Eine weitere, weniger intensive Form der Atemhilfe ist die sogenannte „nicht-invasive Beatmung“. Hierbei kann ebenfalls die Funktion der Lunge durch eine eng auf dem Gesicht liegende Maske oder einen speziellen, durchsichtigen Plastik-Helm unterstützt werden. Diese Form der Atemhilfe hilft der Lunge, ihre volle Funktion wiederherzustellen und ist gelegentlich notwendig, nachdem der Beatmungsschlauch entfernt werden konnte, oder um zu verhindern, dass ein solcher Schlauch eingeführt werden muss.

 

Organersatzverfahren in der Intensivmedizin

Schwere Erkrankungen, Unfälle oder große Operationen können dazu führen, dass einzelne oder mehrere lebenswichtige Organe des Körpers ihren Dienst versagen. Auf unserer Intensivstation gibt es die Möglichkeit, die Funktion der meisten dieser Organe durch Medikamente oder Maschinen zu unterstützen oder zu ersetzen. Dies kann bei den meisten Verfahren nur ein vorübergehender Ersatz sein, dies gibt jedoch oft dem körpereigenen Organ die nötige Zeit sich zu erholen.

Dialyse

Das bekannteste dieser Verfahren ist die Dialyse (eigentlich Hämodiafiltration auf unserer Intensivstation), auch Blutwäsche genannt. Hier wird der Körper von Giftstoffen oder Abbauprodukten des Stoffwechsels befreit. Dazu wird ein Teil des Blutes über Schläuche und Pumpen zu Filtern geleitet, die diese Substanzen herausfiltern. Zusätzlich kann überschüssige Flüssigkeit entzogen werden. Gerade die Nieren haben die Fähigkeit sich sehr gut zu erholen. Das bedeutet, dass die meisten Patienten, die sich auf unserer Intensivstation diesem Verfahren unterziehen müssen, nicht zu dauerhaften „Dialysepatienten“ werden.

Herz- Kreislaufsystem

Ein weiteres Organsystem, welches bei Patienten auf der Intensivstation häufig der Unterstützung bedarf, ist das Herz- Kreislaufsystem. Hier müssen Medikamente zur Unterstützung kontinuierlich verabreicht werden. Dazu dienen die Spritzenpumpen, die zu Türmen gestapelt das Bild unserer Intensivstation mitprägen. Im Fall einer trotzdem nicht ausreichenden Pumpfunktion des Herzens besteht die Möglichkeit, diese für einen gewissen Zeitraum mit einer Herz-Lungen-Maschine (sog. Va-ECMO) zu unterstützen.

Lungenersatz

Ein Arbeitsschwerpunkt unserer Intensivstation sind Verfahren zum Ersatz der Lungenfunktion. Nach größeren Operationen ist es aufgrund des Eingriffs und der Narkosemedikamente oft notwendig, die künstliche Beatmung für einige Zeit auf der Intensivstation fortzusetzen, ohne dass die Lunge des Patienten geschädigt ist. Zu diesem Zweck ist jeder Bettplatz mit einem Beatmungsgerät ausgestattet. Nach schweren Unfällen oder durch eine Lungenentzündung kommt es dagegen gelegentlich zu einem kompletten Versagen der Lungenfunktion. Dabei ist die eigene Lunge auch mit künstlicher Beatmung nicht mehr in der Lage, ausreichend Sauerstoff aus der Atemluft zur Versorgung des Körpers aufzunehmen oder Kohlendioxid abzugeben. Dann kann eine künstliche Lunge (vv-ECMO) dies übernehmen

Hierbei handelt es sich um ein technisch und personell sehr aufwendiges Verfahren, bei dem ähnlich wie bei einer Dialyse ein Teil des Blutes über Kanülen dem Körper entnommen, mit Sauerstoff angereichert und dann zurückgeführt wird. Da es nur wenige Zentren gibt, an denen dieses Verfahren durchgeführt werden kann, werden regelmäßig Patienten mit einem Lungenversagen aus anderen Kliniken in ganz Deutschland auf unsere Intensivstation verlegt und hier behandelt.