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Elastographie der Leber

Mit dem Fibroscan steht uns im schwerpunkt Gastroenterologie seit kurzem ein nicht invasives Verfahren zur Verfügung, das den Bindegewebsgrad in der Leber bei chronischen Lebererkrankungen misst. Übermässiger Alkoholgenuss, Drogen, Diabetes und Erkrankungen wie chronische Hepatitis B oder C sowie Autoimmune Leberkrankheiten können über eine Entzündung der Leber zu einer Leberfibrose (Bindegewebsvermehrung) bis hin zu einer Leberzirrhose (Narbenleber) führen. In den frühen Krankheitsstadien sind meist keine Symptome erkennbar.

Mit fortgeschrittener Leberfibrose bzw. bei Eintreten einer Zirrhose kann es zu Komplikationen wie Magen-Darmblutungen, Wasseransammlungen oder Leberzellkrebs kommen. Hier ist eine frühe Diagnosestellung auch hinsichtlich präventiver Maßnahmen sinnvoll. Die nicht invasive Messung durch Fibroscan ermöglicht die Abschätzung des Ausmaßes der Leberfibrose. Sinnvoll kann diese Methode zur Erstdiagnostik, vor allem aber auch zur Verlaufskontrolle einer chronischen Lebererkrankung eingesetzt werden. Hier ermöglichen die ermittelten Werte ein besseres „Follow up“ für die weitere Behandlung und die Ausrichtung der Therapie.

Die Methode beruht auf Ultraschallwellen und ist vergleichbar einer kurzen etwa 10 Minuten dauernden, nicht schmerzhaften Ultraschalluntersuchung. Wir bieten unseren Patienten diese neue Technik im Rahmen der Beratung, Diagnostik und Therapie in unserer Lebersprechstunde an. Da die Fibroscan Untersuchung bisher nicht von den Kassen getragen wird, ist diese Diagnostik außerhalb von Studien kostenpflichtig (IGeL-Leistung).

Die Messung beruht auf folgendem Prinzip: Je mehr Bindegewebe in der Leber vorhanden ist, desto steifer ist das Gewebe. Je steifer das Gewebe ist, desto schneller ist die gemessene elastische Welle und desto höher ist der ermittelte Wert (kPa). Die Untersuchung wird am nicht nüchternen Patienten in Rückenlage durchgeführt, ist nicht schmerzhaft und dauert etwa 5 bis 10 Minuten. Die Ergebnisse werden in kilopascal (kPa) angegeben. Dabei wird ein Mittelwert von 10 Messungen ermittelt. Untersuchung mit Fibroscan: Die transiente Elastographie (Fibroscan, Echosense) ist eine nicht invasive Technik, die auf der Messung der Leberelastizität durch Ultraschall beruht.

Das System besteht aus einem Ultraschallkopf kombiniert mit einem Vibrationsmodul. Dieser wird rechts im Zwischenrippenraum aufgesetzt und sendet eine elastische Welle ins Lebergewebe. Die Geschwindigkeit dieser elastischen Welle wird dann mit Ultraschall gemessen. Dabei entspricht die Messtrecke einer Distanz von 2,5 bis 6,5 cm, also 4 cm im rechten Leberlappen.