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Kinder-Herzanästhesie

Sektion Kinder-Herzanästhesie: Unsere Fürsorge kommt von Herzen

„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“ dieser Satz gilt um so mehr, je kleiner der Patient ist. Neben den körperlichen Besonderheiten wie Herzfrequenz, Blutdruck, Atmung, Blutvolumen, Organunreife zum Beispiel von Leber, Nieren und Knochenmark, um nur einige wenige zu nennen, sind auch die psychischen Besonderheiten der Kinder von grosser Bedeutung. Schon die Trennung von den Eltern sollte so schonend wie möglich erfolgen. Daher bekommen die kleinen Patienten ein erstes Schlaf- und Beruhigungsmittel in der Regel schon im Beisein der Eltern.

Im Gegensatz zu vielen anderen kinderchirurgischen Eingriffen müssen bei herzchirurgischen Operationen regelhaft umfangreiche invasive Massnahmen auch bei sehr kleinen Kindern durchgeführt werden. Nur so ist eine kontinuierliche Überwachung der Organfunktionen während der gesamten Operation und dem sich häufig anschliessenden Aufenthalt auf der Intensivstation möglich. Die hierfür notwendigen Katheter werden beim schlafenden Kind gelegt, so dass es keine Schmerzen empfindet. Für die Auswahl der jeweiligen Messorte ist der zugrunde liegende Herzfehler und die geplanten Operation entscheidend. Wenn man bedenkt, dass die Handschlagader (A. radialis) bei einem Neugeborenen den Durchmesser von ca. 1-2 mm und die tiefe Halsvene (V. jugularis interna) den Durchmesser von ca. 4-8 mm hat kann die Punktion der Gefäße mitunter sehr schwierig sein und erfordert Geschick, Erfahrung und den Einsatz unterschiedlicher Techniken ( z.B. Durchleuchtung, Ultraschall).

Zusätzlich werden weniger invasive Methoden routinemäßig zur Überwachung der unterschiedlichen Organsysteme eingesetzt. Mit der zerebralen Oximetrie kann völlig gefahrlos die Sauerstoffversorgung des Gehirns während der gesamten Operation überwacht werden. Die Schluckechokardiografie (TEE, Ultraschalluntersuchung des Herzens über die Speiseröhre) ist eine elementare Untersuchungs- und Überwachungsmethode bei kinderherzchirurgischen Operationen geworden. Mit der TEE-Untersuchung wird unmittelbar vor der Operation in Narkose der Herzfehler verifiziert und das Operationsergebniss kann bereits im Operationssaal beurteilt werden. Ausserdem hilft uns die Echokardiografie bei der Steuerung der eventuell notwendigen herzunterstützenden Medikamente. Da die Beurteilung der intraoperativen Ultraschallbilder viel Erfahrung voraussetzt werden die TEE-Untersuchungen von speziell ausgebildeten, zertifizierten Kinderkardioanästhesisten durchgeführt.

Allein die Tatsache, dass Anästhesist, Chirurg und Kinderkardiologe dasselbe Organ Herz insbesondere auch bei Hybrid-Operationen (Kombination von Herzoperation und Herzkathetertechnik bei kleinsten Kindern) behandeln, macht deutlich, wie wichtig die vertrauensvolle Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen für den Erfolg im Kinderherz-OP ist.

Für weitere Informationen dürfen wir auch auf die Internetseiten des Kinder-Herzzentrums Giessen verweisen.