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Angiographie

Was ist eine Angiographie? 

In örtlicher Betäubung wird in eine größere Arterie in der Leiste oder in der Armbeuge eine Hohlnadel eingeführt. Durch diese Hohlnadel (Seldinger-Nadel) wird zunächst ein Führungsdraht in die Arterie geschoben, über den dann, unter Röntgenkontrolle, ein Katheter an die gewünschte Stelle geleitet wird. Nach der Injektion eines Kontrastmittels durch den Katheter werden die Blutgefäße des Halses und des Gehirns im Röntgenbild sichtbar. Während der Einspritzung des Kontrastmittels kann ein Wärme- oder Spannungsgefühl am untersuchten Körperabschnitt oder an inneren Organen auftreten. Es handelt sich hierbei um eine vorübergehende und ungefährliche Empfindung. Nach Abschluß der Untersuchung wird der Katheter entfernt, die Einstichstelle abgedrückt bis sie nicht mehr blutet und anschließend ein Druckverband für ca. 24 Stunden angelegt.

 

Kann es zu Komplikationen kommen?

Nahezu kein medizinischer Eingriff kann als risikolos bezeichnet werden. Auf mögliche, selten vorkommende Komplikationen, sind die gut ausgebildeten Mitarbeiter/-innen vorbereitet und können im Akutfall sofort reagieren. Folgende Nebenwirkungen und Komplikationen können auftreten:

  • Spannungsgefühl, leichte Schmerzen und kleine Blutergüsse können an der Einstichstelle auftreten. Dies ist völlig harmlos und bedarf keiner Behandlung.
  • Selten treten Überempfindlichkeitsreaktionen wie Brech-, Nies-, Juckreiz oder Hautausschläge auf, die durch das Kontrastmittel hervorgerufen werden. Diese Reaktionen klingen meist von selbst wieder ab.
  • Sehr selten kommt es zur Bildung von Blutgerinnseln, Nachblutungen oder Gefäßverletzungen durch den Katheter oder andere eingesetzte Instrumente.
  • Extrem selten können bleibende Durchblutungsstörungen, Nervenlähmungen o.ä. am entsprechenden Arm oder Bein auftreten.
  • Sehr selten entstehen Hirndurchblutungsstörungen durch abgelöste Gefäßablagerungen, die durch das Gefäßsystem in die Gehirngefäße gelangen.
  • Extrem selten können schwerwiegende allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel auftreten.

 

Worauf sollten Sie vor der Untersuchung achten:

  • Ein bis zwei Tage vor der Angiographie muss die Blutgerinnung überprüft werden. Bei einer ambulanten Untersuchung lassen Sie die Werte bitte von Ihrem Hausarzt bestimmen und bringen Sie sie zusammen mit evtl. vorhandenen Röntgenbildern mit.
  • Kommen Sie bei einer ambulanten Untersuchung nicht mit dem eigenen PKW und lassen Sie sich nach der Angiographie abholen oder benutzen Sie ein Taxi.

 

Worauf sollten Sie am Untersuchungstag achten:

  • Es ist wichtig, dass Sie sich am Untersuchungstag genau an die Anordnungen des Arztes halten.
  • Klären Sie die Einnahme regelmäßig einzunehmender Medikamente (z.B. Herz- oder Diabetesmedikamente) ab. Manche Medikamente können zu Wechselwirkungen mit dem Kontrastmittel führen.
  • Falls nicht anders angeordnet nehmen Sie 2 Stunden vor der Untersuchung keine festen Speisen mehr zu sich. Getränke wie Tee oder Mineralwasser sind in der Regel erlaubt.
  • Nicht erlaubt sind Alkohol oder Milch. Auf keinen Fall vor der Untersuchung rauchen.

 

Worauf sollten Sie nach der Untersuchung achten:

  • Beachten Sie die verordnete Bettruhe.
  • Belassen Sie den angelegten Druckverband für 24 Stunden, er schützt Sie vor Nachblutungen.
  • Schonen Sie die Einstichstelle des Katheters, bewegen Sie den punktierten Arm, das punktierte Bein so wenig wie möglich.
  • Trinken Sie reichlich, um das verabreichte Kontrastmittel schneller über die Nieren auszuscheiden.
  • Achten Sie auf Veränderungen Ihres Allgemeinbefindens (z.B. Niesreiz, Hautjucken, Erbrechen, Durchfall, Augen- oder Kopfschmerzen) oder auftretenden Nachblutungen. Veränderungen bitte sofort dem Arzt, Pflegepersonal oder den MTRA´s melden.
  • Nach einer ambulanten Untersuchung halten Sie sich bitte genau an die ärztlichen Anordnungen, lassen Sie sich nach Hause fahren. Sie sind auf keinen Fall verkehrstüchtig.

 

Bitte informieren Sie den untersuchenden Arzt über folgende Fragen:

  • Liegt eine Allergie oder Überempfindlichkeit vor?
  • Haben Sie schon einmal Kontrastmittel erhalten und kam es dabei zu einer allergischen Reaktion?
  • Hatten Sie jemals Krampfanfälle oder Lähmungen?
  • Leiden Sie an einer Überfunktion der Schilddrüse, einer erhöhten Blutungsneigung, einer Herz-, oder Nierenerkrankung, einer bösartigen Bluterkrankung oder an einer Infektionskrankheit (Hepatitis, HIV)?
  • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein (Name und Dosierung)?
  • Wurden Sie bereits im selben Körperbereich geröntgt?
  • Wurden Sie bereits an Hals- oder Hirngefäßen operiert?
  • Für Frauen vor der Menopause: liegt evtl. eine Schwangerschaft vor?
  • Besitzen Sie einen Röntgen- oder Allergiepass?