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Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung, an der allein in Deutschland mehr als eine Millionen vor allem ältere Menschen leiden. Ursache dieser Rhythmusstörung können allgemeine Erkrankungen oder rein organische Erkrankungen des Herzens sein. Des Weiteren können übermäßiger Stress, Alkoholkonsum, verschiedene Genussgifte wie Tabak und Koffein, schwere Infektionen oder Medikamentenunverträglichkeiten zu einem Vorhofflimmern führen.

Die Vorhöfe des Herzens schlagen beim Vorhofflimmern unregelmäßig und mit einer Frequenz von bis zu 300 Schlägen pro Minute. Die elektrischen Signale des Herzens gehen hierbei nicht vom Sinusknoten, sondern von mehreren Herden (Foci) innerhalb der Vorhöfe, meistens im Bereich der Lungenvenen aus. Durch den AV-Knoten werden nicht alle dieser kreisenden Erregungen auf die Herzkammer übergeleitet. Durch diese Fehlerregung hat der Herzmuskel nicht genügend Zeit sich zusammenzuziehen, um den nächsten Pumpvorgang einzuleiten. Es gelangt dadurch weniger Blut und somit Sauerstoff in die Herzkammern und von dort in den Körperkreislauf.

Die Folge sind Kurzatmigkeit, Schwindel, Herzklopfen und somit eine Einschränkung der Lebensqualität. Bei chronischen Vorhofflimmern kann es aufgrund der Strömungsveränderung des Blutes innerhalb der Vorhöfe zu einer Gerinnselbildung kommen, die mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden ist.

Ein Therapiekonzept, welches Vorhofflimmern dauerhaft heilen kann, ist die Ablation. Die chirurgische Ablation wird meist in Zusammenhang mit anderen herzchirurgischen Eingriffen wie einer Bypass- oder Herzklappenoperation angewendet, wobei verschiedenste Techniken zur Verfügung stehen.
Bei der rein chirurgischen Operationstechnik, die erstmals Anfang der 80er Jahre durch den amerikanischen Herzchirurgen James L. Cox angewendet wurde, werden die Herzvorhöfe durch eine bestimmte Schnitt- und Nahttechnik in viele Segmente unterteilt, um die Flimmerwellen einzugrenzen und eine geordnete Erregungsausbreitung zu gewährleisten. Diese Technik wird als Maze-Operation bezeichnet, wobei Maze für Labyrinth steht.
Das aufwendige Schneiden und Vernähen im Bereich der Vorhöfe konnte mittlerweile durch innovativere Techniken ersetzt werden, bei denen Hochfrequenzstrom, Mikrowellen, Laser, Ultraschall oder Kälte zum Einsatz kommen.
Mit diesen Energiequellen ist der Herzchirurg in der Lage, ähnlich einem Skalpell Schnitte im Bereich der Vorhöfe zu setzen, die anschließend nicht mehr vernäht werden müssen.

Wir bieten unseren Patienten im Rahmen von Herzklappenoperationen, vor allem im Bereich der Mitralklappe und bei chronischem Vorhofflimmern und der Notwendigkeit einer anderen Herzoperation diese neueren Ablationsverfahren an. Durch diese Therapieverfahren kann das Vorhofflimmern bei einem hohen Prozentsatz unserer Patienten vollständig beseitigt werden.