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Präeklampsiescreening

Was ist eine Präeklampsie?

Die Präeklampsie („Schwangerschaftsvergiftung“) ist eine schwangerschaftsassoziierte mütterliche Erkrankung ab der zweiten Schwangerschaftshälfte. Neben erhöhtem Blutdruck ist die Eiweißausscheidung über die Nieren gestört (Proteine im Urin). In ausgeprägten und schweren Fällen kann dieses Krankheitsbild bis zum HELLP-Syndrom (Mangel an Blutplättchen, Auflösung von roten Blutkörperchen, Störung der Leberfunktion) und/oder Krampfanfällen (Eklampsie) führen. Das Kind kann von diesem Krankheitsbild in der Entwicklung unbeeinträchtigt bleiben, oftmals ist die Präeklampsie jedoch mit einem niedrigen Geburtsgewicht und Wachstumsstörungen einhergehend. Je nach Auftreten der Präeklampsie kann zwischen früher und später Präeklampsie unterschieden werden (vor bzw. nach der 34. SSW). Die Behandlung besteht, neben einer symptomatischen Behandlung, in einer rechtzeitigen Entbindung des Kindes, welche vor Allem bei der frühen Präeklampsie vor der 34. SSW mit Gefahren für das Kind einhergeht.

 

Ablauf

Bei dem Präeklampsiescreening (11+0-13+6 SSW) kann durch Analyse verschiedener Faktoren das Risiko für die Entstehung einer frühen oder späten Präeklampsie ermittelt werden. Dadurch können bis zu 90% aller frühen (75% <37. SSW) und circa 47% aller späten Präeklampsien (>37.SSW) detektiert werden. Zunächst werden anamnestische Faktoren erfragt, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie bedingen (Alter>40, BMI, Vorerkrankungen, PE in der Vorgeschichte oder Familie). Zudem wird eine zweifache Blutdruckmessung an beiden Oberarmen, eine spezielle Blutflussuntersuchung (Aa. Uterinae) und eine Blutentnahme (PLGF) durchgeführt. Anschließend wird durch alle erhobenen Werte das Risiko berechnet. Die Auswertung dauert circa 2-3 Werktage. Sie werden anschließend telefonisch informiert.

 

Hohes Risiko und Bedeutung

Bei einem hohen Risiko für die Entwicklung einer frühen Präeklampsie, wird die Einnahme von ASS 150mg pro Tag empfohlen. In großen Studien (ASPRE-Studien) konnten durch die Einnahme von Aspirin 150mg/d (ab dem erstem Schwangerschaftsdrittel) etwa 60% der frühen Präeklampsien verhindert werden.

Das Präeklampsiescreening ist an unserer Klinik kostenfrei.