Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
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Hörrehabilitation

Hören ist nicht gleich Verstehen. Allein dieser Satz verdeutlicht die Komplexität zwischen Schallaufnahme durch das Ohr und der Weiterverarbeitung der Höreindrücke.

Um Patienten mit den verschiedensten Ursachen einer Hörstörung oder zentraler Weiterverarbeitungsstörung gerecht zu werden, sehen wir den Zusammenschluss der einzelnen Fachrichtungen für Diagnostik, Therapie, Beratung und Betreuung als unverzichtbare Voraussetzung für den Erfolg einer Cochlea Implantation an. Wir sind überzeugt, dass wir unser Ziel der besten Versorgung unserer „Hörpatienten“ und deren Zufriedenheit durch das Konzept der Kompetenzbündelung zuverlässig erreichen können.

Von entscheidender Wichtigkeit ist die rechtzeitige Erkennung einer Schwerhörigkeit. Besonders Augenmerk wird hierbei auf unsere kleinen Patienten gelegt. Leider werden viele Hörstörungen noch immer zu spät erkannt.
Kinder mit Hörproblemen sind häufig Missverständnissen ausgesetzt. Sie reagieren nicht auf Ansprache, weil sie nichts hören. Doch Eltern und Lehrer interpretieren dies als Trotz oder Verweigerung und reagieren darauf verärgert. Diese Reaktion kann wiederum das Kind nicht einordnen: ein negativer Kommunikationskreislauf setzt sich fort.

Je früher daher eine Hörstörung erkannt und therapiert wird, desto höher sind die Chancen für das Kind auf Spracherwerb und damit auf eine günstige Entwicklung auf intellektuellem, seelischem und sozialem Gebiet. Hierfür bietet das Neugeborenenscreening hervorragende Möglichkeiten.

Wir konzentrieren uns diagnostisch und therapeutisch insbesondere auf das für das Sprachverstehen relevante Hörvermögen. Dabei unterscheiden wir verschiedene Arten von Schwerhörigkeit:

  • Schallleitungsschwerhörigkeit (links)
  • Schallempfindungsschwerhörigkeit (Mitte)
  • kombinierte Schwerhörigkeit (rechts)

  

Ist die Schallaufnahme und -weiterleitung durch Erkrankungen im Außen- und / oder Mittelohr beeinträchtigt, dann liegt eine Schallleitungsschwerhörigkeit vor. Diese Art der Hörstörung ist durch einen quantitativen Hörverlust gekennzeichnet. Je nach Ursache der Erkrankung kann eine Hörrehabilitation mittels operativer Maßnahmen, Hörgeräteversorgung oder einer Implantation erfolgen.

Handelt es sich um eine Störung im Bereich des Innenohrs, ist die Funktion der Sinneshaarzellen gestört und wird als Schallempfindungsschwerhörigkeit bezeichnet. Die Folge ist ein quantitativer und qualitativer Hörverlust, was dazu führt, dass der Schall nicht nur leiser wahrgenommen wird, sondern dass im Innenohr die Schallverarbeitung verzerrt und gestört abläuft. Diese Art der Schwerhörigkeit wird je nach Schweregrad apparativ versorgt. Bis zu einem gewissen Grad der Hörstörung kommen herkömmliche Hörgeräte zum Einsatz, für hochgradig Schwerhörige und Gehörlose besteht die Möglichkeit einer Cochlear-Implantation. Spezielle Formen der Schwerhörigkeit können heute auch durch teil- oder vollimplantierbare aktive Mittelohrimplantate erfolgreich operativ behandelt werden.