Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
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Hepatitisviren

Hepatitis A Virus (HAV)

Eine Impferfolgskontrolle gilt bei immunkompetenten Personen als überflüssig!

Anti-HAV-Ig:
ELISA aus Serum/Plasma, benötigtes Vol. 230 µl, bei Notfalluntersuchung liegt das Ergebnis ca. 45 Min. nach Eintreffen der Probe im Labor vor. Der Test erfaßt anti-HAV-IgG und anti-HAV-IgM: Bei negativem Ergebnis ist eine Untersuchung auf anti-HAV-IgM überflüssig! Ein negativer Befund schließt bei erhöhter GPT/ALT eine HAV-Ätiologie aus.

Anti-HAV IgM:
ELISA aus Serum/Plasma, benötigtes Vol. 150 µl; bei Notfalluntersuchung liegt das Ergebnis ca. 45 Min. nach Eintreffen der Probe im Labor vor. Der Test wird von uns bei V. a. akute Hepatitis und positiver Reaktion des voranste-henden Tests automatisch urchgeführt. Ein negativer Befund schließt bei erhöhter GPT eine HAV-Ätiologie aus.

Stand: 16.07.09

Hepatitis B Virus (HBV)

anti-HBc:
ELISA aus Serum/Plasma, benötigtes Vol. 240 µl, wird arbeitstäglich durchgeführt; bei Notfalluntersuchung liegt das Ergebnis ca. 45 Min. nach Eintreffen der Probe im Labor vor.

anti-HBe:
ELISA aus Serum/Plasma, benötigtes Vol. 190 µl

anti-HBs:
ELISA aus Serum/Plasma, benötigtes Vol. 210 µl, wird arbeitstäglich durchgeführt; bei Notfalluntersuchung liegt das Ergebnis ca. 45 Min. nach Eintreffen der Probe im Labor vor.

HBeAg:
ELISA aus Serum/Plasma, benötigtes Vol. 220 µl

HBsAg-Suchtest:
ELISA aus Serum/Plasma, benötigtes Vol. 190 µl, wird arbeitstäglich durchgeführt; bei Notfalluntersuchung liegt das Ergebnis ca. 45 Min. nach Eintreffen der Probe im Labor vor.

HBsAg-Bestätigungstest:
NT-ELISA, zur evtl. erforderlichen Klärung der Spezifität von positiven Reaktionen im HBsAg-Suchtest, aus Serum/Plasma, benötigtes Vol. 400 µl

HBsAg quantitativ:
Immunelektrophorese nach Laurell, aus Serum/Plasma, benötigtes Vol. 10 µl; Indikation: DD chronische/chronisch werdende oder akute ausheilende HBV-Infektion; untersucht werden im selben Ansatz zwei Serumproben, die in mindestens 4, besser 6 Wo. Abstand gewonnen wurden.

HBV DNA quantitativ:
NAT aus EDTA-Plasma, benötigtes Vol. 500 µl;
Nachweisgrenze ca. 50 Genome/ml Plasma; Indikationen

Stand: 16.07.09

Indikationen für die HBV-NAT

1. HBV-Therapie (quantitative PCR)
• Indikationsstellung
• Auswahl der Therapieform
• Verlaufskontrolle (Wirksamkeit, Kompliance, Resistenzentwicklung)

2. HBV-Genomsequenzierung (nur bei deutlich positivem NAT-Befund möglich)
• Genotypbestimmung (Genotyp C und D sprechen schlechter auf Interferon an)
• genotypische Resistenzbestimmung
• Nachweis sog. escape-Mutanten (u. a. bei Impfdurchbrüchen, Reaktivierungen!)
• Infektionskettenaufklärung

3. Bestimmung des Infektiositätsgrades von HBsAg-Trägern (quantitative PCR)
• unabhängig vom HBe-Status (HBe-Deletionsmutante?)

4. Erstmaliger isolierter anti-HBc-Nachweis
• Suche nach Trägern von „HBsAg-escape-Mutanten“, bei denen sich das HBsAg auf Grund von Mutationen der Nachweismethode entzieht;
• HBV-Infizierte mit HBsAg-Serumkonzentrationen unterhalb der Nachweisgrenze der Tests ("low level carrier") liegen meist, aber nicht immer auch mit ihren HBV-DNA-Serumkonzentrationen unterhalb der Nachweisgrenze der NATs.

5. Klärung sonstiger nicht-eindeutiger serologischer HBV-Befunde, z. B.
• isoliert positives HBsAg,
• gleichzeitig positives HBsAg und anti-HBs

6. Hepatopathie sonst ungeklärter Ätiologie bei positiven anti-HBc- und anti-HBs-Befunden
• Bei positivem PCR-Befund muß trotz des für eine klinisch ausgeheilte HBV-Infektion typischen Antikörperbefundes eine HBV-Ätiologie der Hepatopathie erwogen werden.

7. Postexpositionsdiagnostik (in besonderen Fällen)
• evtl. Verlaufskontrolle alle vier Wochen bis sechs Monate nach Exposition

8. V. a. Prodromalsymptomatik einer Hepatitis B trotz negativem HBsAg-Befund
• Die HBV-NAT kann schon einige Tage bis Wochen vor dem HBsAg-Befund positiv ausfallen.

Stand: 31.07.09

Hepatitis C Virus (HCV) 

Anti-HCV-Suchtest:
ELISA aus Serum/Plasma, benötigtes Vol. 150 µl, wird arbeitstäglich durchgeführt; Bei Notfalluntersuchung liegt das Ergebnis ca. 45 Min. nach Eintreffen der Probe im Labor vor.

Anti-HCV-Suchtest (anderer Hersteller):
zur evtl. erforderlichen Klärung der Spezifität von positiven Reaktionen im vorigen Test, aus Serum/Plasma;

HCV-rtPCR quantitativ:
aus EDTA-Plasma, Nachweisgrenze ca. 12 IE/ml, benötigtes Vol. 500 µl, Indikationen

HCV-Genotypisierung:
Vor Interferontherapie, da Genotyp 1 und 4 schlechter ansprechen. Erforderlich für Infektkettenaufklärung.
Benötigt wird das Produkt der HCV rtPCR. Die Untersuchung kann also bei negativem Ergebnis der PCR und auch bei zu geringer Viruskonzentration im Blut nicht durchgeführt werden.

Stand: 16.07.09

Indikationen für die HCV-NAT

Die HCV-NAT wird inzwischen grundsätzlich quantitativ durchgeführt.

1. HCV-Antikörper nachgewiesen:
• PCR positiv: Nachweis einer floriden Infektion (akut oder chronisch, Unterscheidung nicht möglich); es besteht potentielle Infektiosität
• PCR negativ und niedriger Antikörper-Index: Ausgeheilte Infektion
• PCR negativ und Antikörper-Index nicht im niedrigen Bereich: Vermutlich ausgeheilte Infektion, Verlaufskontrolle des Antikörper-Index und des PCR-Befundes in 6 bis 12 Monaten Abstand 

2. Akute oder chronische Hepatopathie sonst ungeklärter Ätiologie, auch bei (noch?) negativem anti-HCV-Befund
• 
Bei ca. 10 % der akuten HCV-Hepatitiden sind anfangs auch mit den Suchtests der 3. Generation HCV-
Antikörper nicht nachweisbar
• Bei chronischen HCV-Infektionen sollen in seltenen Fällen auch bei Immunkompetenz HCV-Antikörper nicht nachweisbar sein
• Bei immundefizienten Patienten (z. B. HIV, Organtransplantierte, Dialysepatienten) muß sowohl bei akuter als auch bei chronischer HCV-Infektion mit dem Fehlen oder sehr verzögerten Auftreten von HCV-Antikörpern gerechnet werdenBei ca. 10 % der akuten HCV-Hepatitiden sind anfangs auch mit den Suchtests der 3. Generation HCV-
Antikörper nicht nachweisbar.

Bei ca. 10 % der akuten HCV-Hepatitiden sind anfangs auch mit den Suchtests der 3. Generation HCV- Antikörper nicht nachweisbar.

3. HCV-Therapie
Indikationsstellung (Therapie nur bei positivem Befund)
• quantitative PCR zur Verlaufskontrolle (Therapieerfolg, Abbruch bei fehlender Abnahme, Verkürzung bei
raschem Verschwinden) Indikationsstellung (Therapie nur bei positivem Befund)

4. Neugeborene HCV-infizierter Mütter
(vertikale Infektion?) Bei früher Erstuntersuchung (z. B. Nabelschnurblut) bedürfen positive Ausgangsbefunde der Überprüfung im Abstand von mindestens einigen Tagen, negative Ausgangsbefunde der Überprüfung im Abstand von mindestens einigen Wochen

5. Verlaufskontrolle nach gesicherter Exposition
Die NAT kann Wochen bis Monate vor dem Antikörperbefund positiv werden. In einer solchen Frühphase ist die Infektiosität am höchsten.

Stand 17.07.09
 

Hepatitis D Virus (HDV)

HDV rtPCR; sinnvoll ausschließlich bei HBV-Infizierten.

Stand 16.07.09