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Bisphosphonate

Medikamente aus der Bisphosphonatgruppe kommen nicht nur bei der Therapie von Metastasen bösartiger Tumoren, sondern häufig auch bei Formen der Osteoporose und anderen selteneren Krankheiten zur Anwendung. Kennzeichnend für Bisphosphonate ist eine Verminderung der Stoffwechselaktivität des Knochens. So wird der bei Osteoporose  vermehrte Knochenabbau gehemmt.

Knochen ist ein hochstoffwechselaktives Organ. Das menschliche Skelett baut sich ständig auf und ab. Etwa alle 7 Jahre hat sich das Skelett einmal komplett erneuert. BP setzen an bestimmten Stoffwechselwegen der knochenabbauenden Zellen an und vermindern so letztendlich die Frakturgefahr bei Osteoporose Patienten.

Im Bereich der Zahnmedizin kann es unter dieser Medikamentengruppe jedoch zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Klinisch häufig ist ein Krankheitsbild, das als Osteochemonekrose des Kieferknochens (ONJ, oestonecrosis of the jaws) bezeichnet wird. Dabei ragt der Kieferknochen ohne bedeckende und schützende Schleimhaut in die Mundhöhle vor. Dieser Knochen muss dann operativ abgetragen werden und die dabei entstandene Wunde chirurgisch verschlossen werden. In manchen Fällen ist hierzu ein stationärer Aufenthalt notwendig.

Das Krankheitsbild wurde erstmals 2003 beschreiben. Seitdem häufen sich die Erkrankungsfälle in der Praxis. Nicht jeder Patient, der ein Bisphosphonat einnimmt, muss zwangsläufig auch eine ONJ erleiden. Insbesondere ist es wichtig für Patienten, die Bisphosphonate erhalten, an den behandelnden Zahnarzt die Information weiterzugeben, dass ein Präparat aus der Gruppe der BP eingenommen wird.  Gerade im Rahmen der Oralchirurgie (Zahnentfernungen, Wurzelspitzensresektionen, Implantologie) kann sich nämlich die Notwendigkeit ergeben, bei einem Patienten unter Bisphosphonattherapie wesentliche Unterschiede in der Behandlung zu beachten.

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