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Molekulare Diagnostik

Im Folgenden stellen wir die von uns durchgeführten Untersuchungen dar. Einige dieser Untersuchungen sind auch für die Diagnose und Therapie anderer, nicht-neuropathologischer Tumorerkrankungen, wie dem Hautkrebs oder Darmkrebs, von Bedeutung. Sollten Sie weitere Fragen haben oder Untersuchungen bei uns durchführen lassen wollen, finden Sie unsere Kontaktinformationen hier

 

MGMT-Promotormethylierungsstatus: Die Bestimmung des Methylierungsgrads des MGMT-Promotors lässt Aussagen zu, inwieweit Temozolomid bei Gliomen therapeutisch wirksam ist.
Zur Bestimmung wird eine methylierungs-spezifische Polymerasekettenreaktion (MS-PCR) an der aus dem Tumorgewebe extrahierten DNA durchgeführt.

 

Mutationen der Isozitratdehydrogenase (IDH) 1 und 2: Die Bestimmung einer IDH-Mutation ist Teil der WHO-konformen Diagnosestellung und Einteilung der diffusen Gliome und hat darüber hinaus einen starken prognostischen Wert.  Für die Bestimmung werden immunhistochemische Verfahren und PCR-Untersuchungen mit anschließender Pyrosequenzierung eingesetzt.

 

Mutationen des Promoters der Telomerase Reverse Transkriptase (TERT): Diese Mutation findet sich bei zahlreichen hirneigenen Tumoren. Sie dient in der Diagnostik insbesondere dem Nachweis von Glioblastomen bzw. diffusen astrozytären Gliomen mit den molekularen Eigenschaften eines Glioblastoms.

Für die Bestimmung wird eine PCR-Untersuchung mit anschließender Pyrosequenzierung durchgeführt.

 

Amplifikation von EGFR: Diese Genveränderung ist unter anderem sehr häufig bei Glioblastomen bzw. diffusen astrozytären Gliomen mit den molekularen Eigenschaften eines Glioblastoms nachweisbar und damit von diagnostischem Nutzen.

Der Nachweis einer EGFR-Mutation erfolgt mittels in-situ-Hybridisierung.

 

1p19q-Loss of Heterozygosity: Diese Veränderung des Erbgutes kommt v.a. bei Oligodendrogliomen vor und eine Bestimmung ist für die sichere, WHO-konforme Diagnosestellung notwendig.
Die Untersuchungen erfolgen mit Hilfe der Amplifikation multipler Mikrosatelliten aus Blut- und Tumor-DNA und anschließender hochauflösender Kapillarelektrophorese (GeneScan).

 

Mutationen im Kodon 600 der Serin/Threonin-Kinase B-raf (BRAF): Mutationen im Kodon 600 von BRAF, die zu einem Austausch einer einzelnen Aminosäure führen, finden sich gehäuft in bestimmten Hirntumoren wie dem pleomorphen Xanthoastrozytom, Gangliogliom oder dysembryoplastischen neuroepithelialen Tumor (DNT). Eine Bestimmung kann daher bei der Diagnosestellung hilfreich sein. Darüber hinaus kommt diese Mutation gehäuft in malignen Melanomen, papillären Schilddrüsenkarzinomen und beim Colonkarzinom vor. Hier stellt der Mutationsnachweis die Grundlage für eine therapeutische Option mit BRAF-Inhibitoren dar.
Zur Bestimmung verwenden wir die PCR mit anschließender Pyrosequenzierung.

 

BRAF-KIAA1549-Fusionprotein: Chromosomale Veränderungen in Tumoren, die zur Bildung eines BRAF-KIAA1549-Fusionsproteins führen, finden sich häufig in pilozytischen Astrozytomen und sind für die Diagnose dieser Tumorentität relevant.
Der Nachweis erfolgt mittels komplexer RT-PCR-Analysen aus Tumor-RNA.

 

Mutationen im H3-Histonprotein: Mutationen in diesem Gen sind in der Diagnostik maligner, überwiegend kindlicher Gliome von Bedeutung. Hierzu zählen das diffuse Mittelliniengliom mit H3K27M Mutation sowie das hemisphärische Gliom mit H3.3 G34R/V Mutation.

Zur Bestimmung der Mutationen verwenden wir die PCR mit anschließender Pyrosequenzierung.

 

Mismatch repair deficiency (MMRD): Die Aufdeckung einer möglichen MMRD ist essentiell zum Nachweis syndromaler Ekrankungen wie dem Lynch Syndrom und dem Mismatch repair cancer syndrome. Diese Syndrome können zusätzlich zu Darmtumoren u. a. auch mit hirneigenen Tumoren assoziiert sein.

Der Nachweis einer MMRD erfolgt mittels Immunhistochemie mit Antikörpern gegen MSH2, MSH6, PMS2 und MHL1.

 

Der Nachweis von EBV spielt insbesondere in der Diagnostik von Lymphomen eine wichtige Rolle. Diese Untersuchung erfolgt mittels der EBV-encoded RNA (EBER) in-situ Hybridisierung.