Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
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Informationspflicht bei der Erhebung personenbezogener Daten

im Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH auf der Grundlage der Art. 12 ff. Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO)

 

Sehr geehrte Patient:innen,

wir möchten Sie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM GmbH) gerne optimal behandeln. Dazu ist es erforderlich, personenbezogene und auch medizinische Informationen (im Folgenden: Daten) über Ihre Person zu verarbeiten. Mit den folgenden Informationen möchten wir Ihnen einen Überblick über den Umgang mit Ihren Daten und Ihre Rechte aus dem Datenschutzrecht geben.

Welche Daten im Einzelnen verarbeitet und in welcher Weise genutzt werden, richtet sich maßgeblich nach Ihrem Versicherungsstatus, Ihrer gesundheitlichen Situation sowie damit verbundenen gesetzlichen Verpflichtungen der UKGM GmbH. Daher werden nicht alle Teile dieser Informationen auf Sie zutreffen.
 

Verantwortlich für die Datenverarbeitung:

Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Vertreten durch den Vorstand
E-Mail: gf@uk-gm.de
Internet: www. ukgm.de

Standort Gießen

Rudolf-Buchheim-Straße 8
5392 Gießen
Telefon: +49 641 985 60

Standort Marburg

Baldingerstraße
35043 Marburg
Telefon: +49 6421 58 60

Hinweis:

Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Nutzung der E-Mail-Adresse um eine unverschlüsselte Verbindung handelt. Personenbezogene, insbesondere sensible medizinische Daten können dabei nicht sicher vor dem Zugriff Dritter geschützt werden. Nachrichten mit schützenswertem Inhalt sollten Sie daher möglichst auf konventionellem Postweg übermitteln.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Zwecke, für die Ihre Daten verarbeitet werden
  2. Von wem erhalten wir Ihre Daten?
  3. Notwendigkeit der Angabe Ihrer Personalien
  4. Was geschieht mit Ihren Daten?
  5. Wer hat Zugriff auf Ihre Daten?
  6. Rechtsgrundlage für die Verarbeitung Ihrer Daten
  7. An wen geben wir Ihre Daten weiter?
  8. Behandlung aufgrund ästhetischer Operationen, Tätowierungen oder Piercings
  9. Weitergabe Ihrer Daten in ein Land außerhalb EU
  10. Welche Daten geben wir weiter?
  11. Wahrnehmung berechtigter Interessen der UKGM GmbH
  12. Wie lange werden Ihre Daten gespeichert?
  13. Welche Rechte haben Sie?
  14. Hinweise bei Unterstützung der medizinischen Forschung und Weiterentwicklung
  15. Datenschutzbeauftragter der UKGM GmbH
     
1. Zwecke, für die Ihre Daten verarbeitet werden

Im Rahmen Ihrer Behandlung werden Daten über Sie wie zum Beispiel Ihr Name und Vorname, Ihr Geburtsdatum, Ihre Wohnadresse, Ihr Versicherungsstatus ggf. Kontaktpersonen sowie die für die Behandlung notwendigen medizinischen Daten erhoben, erfasst, gespeichert, verarbeitet, abgefragt, genutzt, übermittelt usw. Insgesamt spricht man von der "Verarbeitung" Ihrer personenbezogenen Daten. Dieser Begriff der "Verarbeitung" bildet den Oberbegriff über alle diese Tätigkeiten. Die Verarbeitung von Patientendaten ist in unserem Klinikum aus Datenschutzgründen nur möglich, wenn eine gesetzliche Grundlage dies vorschreibt bzw. erlaubt oder Sie als Patient:in hierzu Ihre Einwilligung erteilt haben.

Für Ihre patientenbezogene Versorgung/ Behandlung sind dabei insbesondere Verarbeitungen Ihrer Daten aus präventiven, diagnostischen, therapeutischen, kurativen und auch nachsorgenden Gründen notwendig. Ebenso erfolgen Verarbeitungen - mit dem Ziel einer bestmöglichen Versorgung - im Rahmen von interdisziplinären Konferenzen zur Analyse und Erörterung von Diagnostik und Therapie, zur Vor-, Mit- und Weiterversorgung bzgl. Diagnostik, Therapie, Befunden sowie Krankheits-/ Vitalstatus. Daneben werden zu Dokumentationszwecken Arztbriefe/ Berichte geschrieben und es erfolgen Verarbeitungen aus Qualitätssicherungsgründen, zum Erkennen und Bekämpfen von Krankenhausinfektionen sowie zur sozialen Betreuung, zum Entlassmanagement und ggf. zur seelsorgerischen Betreuung.

Neben diesen patientenbezogenen Verarbeitungen bedarf es auch einer verwaltungsmäßigen Abwicklung Ihrer Behandlung. Dies bedingt im Wesentlichen die Verarbeitung Ihrer Daten zur Abrechnung Ihrer Behandlung, aus Gründen des Controllings / der Rechnungsprüfung, zur Geltendmachung, Ausübung sowie Verteidigung von Rechtsansprüchen usw.  Ferner erfolgen Datenverarbeitungen zu Zwecken der Ausbildung, der Fort- und Weiterbildung von Ärzten und von Angehörigen anderer Berufe des Gesundheitswesens, zur Forschung oder zu gesetzlich vorgesehenen Meldepflichten (z. B. an die Polizei aufgrund des Melderechts, an staatliche Gesundheitsämter aufgrund des Infektionsschutzgesetzes, an Krebsregister) sowie nicht zuletzt aus Gründen der Betreuung und Wartung von Geräten, IT-Systemen und anderen Anwendungen.

 

2. Von wem erhalten wir Ihre Daten?

Die entsprechenden Daten erheben wir grundsätzlich - sofern möglich - bei Ihnen selbst. Teilweise kann es jedoch auch vorkommen, dass wir von anderen Krankenhäusern, die etwa Ihre Erst-/Vor-Behandlung durchgeführt haben, von niedergelassenen Ärzten, Fachärzten, Medizinischen Versorgungszentren (sogenannte MVZ) usw.  die betreffenden personenbezogenen Daten erhalten. Diese werden in unserem Klinikum im Sinne einer einheitlichen Dokumentation mit Ihren übrigen Daten zusammengeführt.

 

3. Notwendigkeit der Angabe Ihrer Personalien

Die ordnungsgemäße administrative Abwicklung Ihrer Behandlung bedingt die Aufnahme Ihrer Personalien. Davon ausgenommen sind ausschließlich die Fälle der vertraulichen Geburt.

 

4. Was geschieht mit Ihren Daten?

Bei jedem Kontakt wird Ihre Versichertenkarte in unserem Krankenhausinformationssystem (KIS) eingelesen. Im weiteren Kontakt erheben wir bei Ihnen Befunde und Diagnosen, verordnen Therapien, dokumentieren Ihren Behandlungsverlauf (ggf. auch mit Fotodokumentationen) und füllen für Sie seitens der Kostenträger und anderen Dritten vorgegebene Formulare (Rezepte, Verordnungen u. ä.) aus. Dies alles muss überprüfbar patientenbezogen in unserem Krankenhausinformationssystem (KIS) gespeichert werden. (Fremd-)Befunde werden patientenbezogen elektronisch und nicht veränderbar eingescannt.

Die UKGM GmbH verfügt über eigene Server vor Ort, somit entfallen Datenspeicherungen in Servern an anderen Standorten oder in einer Cloud. Alle Daten werden auf unseren Servern passwortgeschützt gespeichert. Je nach Behandlungsverlauf werden Daten Ihrer Behandlung auch in Subsystemen, wie zum Beispiel dem Laborsystem des Klinikums gespeichert. Für diese Systeme gelten dieselben technischen und organisatorischen Sicherheitsstandards wie für unser Krankenhausinformationssystem.

 

5. Wer hat Zugriff auf Ihre Daten?

Die an Ihrer Behandlung beteiligten Personen haben Zugriff auf Ihre Daten, wozu etwa auch Ärzte und Therapeuten anderer Abteilungen zählen, die an einer fachübergreifenden Behandlung teilnehmen oder die Verwaltung, welche die Abrechnung Ihrer Behandlung vornimmt. Ebenso haben wir in unserem Klinikum standortbezogene verschiedene medizinische Leistungsstellen des Standortes zu sogenannten "Behandlungseinheiten" zusammengefasst, in denen alle Ärzte und das dort tätige Personal anderer Gesundheitsfachberufe der jeweiligen Behandlungseinheit Zugriff auf die Daten aller Patient:innen in der jeweiligen Behandlungseinheit haben. Wenn dies auch für Ihre Behandlung und Versorgung zutrifft, werden Sie darüber mit einem separaten Informationsblatt aufgeklärt.

Ihre Daten werden von Fachpersonal oder unter dessen Verantwortung verarbeitet. Dieses Fachpersonal unterliegt entweder dem sogenannten Berufsgeheimnis (Schweigepflicht) oder einer Geheimhaltungspflicht.

Der vertrauliche Umgang mit Ihren Daten wird gewährleistet!

 

6. Rechtsgrundlage für die Verarbeitung Ihrer Daten

Die Grundlage dafür, dass die UKGM GmbH Ihre Daten datenschutzrechtlich verarbeiten darf, ergibt sich hauptsächlich daraus, dass die UKGM GmbH für die Versorgung und Behandlung von Patienten zuständig ist. Auf dieser Grundlage gibt es unterschiedliche Gesetze und Verordnungen, die dem Klinikum eine Verarbeitung der Daten erlauben.

Genannt sei hier insbesondere die sogenannte EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO), insbesondere Art. 6, DSGVO, die ausdrücklich regelt, dass Daten von Patienten verarbeitet werden dürfen. Ergänzend finden sich Vorschriften im deutschen Recht, etwa im Hessischen Datenschutz- und Informationsfreiheitsgesetz (HDSIG), im Hessischen Krankenhausgesetz (HKHG), im Sozialgesetzbuch Fünftes Buch (SGB V), zum Beispiel §301 SGB V und in den §§630 ff Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), die eine Verarbeitung Ihrer Daten voraussetzen. Daneben sind Verarbeitungen auch in Fällen zulässig, in denen Sie uns Ihre Einwilligung erklärt haben.

Als Rechtsgrundlage für die Verarbeitung seien hier beispielhaft genannt:

  • Datenverarbeitung zum Zwecke der Durchführung sowie Dokumentation des Behandlungsgeschehens (Art.9 Abs.2h DSGVO i.V.m. §§630a ff BGB),
  • Datenverarbeitungen zum Zweck des innerärztlichen und interprofessionellen Austauschs im Klinikum über den Patienten für die Behandlung (Art. 9 Abs.2h, Abs.3, Abs.4 DSGVO i.V.m.§§630a ff, 630f BGB i.V.m. entsprechenden landesrechtlichen Regelungen, z.B. dem Hessischen Krankenhausgesetz (HKHG)),
  • Datenübermittlung an „Externe“ im Sinne einer gemeinsamen Behandlung z.B.   Vor-, Mit- und Nachbehandelnde Zuziehung externer Konsiliarärzte, z. B. Labor, Telemedizin sowie externer Therapeuten (Art.9 Abs.2h, Abs.3, Abs.4 DSGVO i.V.m. entsprechend landesrechtlichen Regelungen, z. B. dem Hessischen Krankenhausgesetz (HKHG)),
  • Datenübermittlung an die gesetzlichen Krankenkassen zum Zwecke der Abrechnung (Art.9 Abs.2h, Abs.3, Abs.4 DSGVO i.V.m. §301 SGB V)
  • Datenübermittlung zu Zwecken der Qualitätssicherung (Art.9 Abs.2i DSGVO i.V.m. §299 SGB V und §136 SGB V bzw. den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses - G-BA) Daneben sind Verarbeitungen auch in Fällen zulässig, in denen Sie uns Ihre Einwilligung erklärt haben.

 

7. An wen geben wir Ihre Daten weiter?

Ihre Daten werden im Rahmen der Zweckbestimmung unter Beachtung der jeweiligen datenschutzrechtlichen Regelungen bzw. etwaiger vorliegender Einwilligungserklärungen erhoben und bei Vorliegen einer entsprechenden Rechtsgrundlage ggf. an Dritte übermittelt. Als derartige Dritte kommen insbesondere in Betracht:

  • externe Personen (Information über Ihren Krankenhausaufenthalt an den Pforten oder in der Telefonzentrale) (Behandlungsvertrag UKGM GmbH),
  • Kostenträger wie gesetzliche Krankenkassen oder Berufsgenossenschaften (§295 SGB V, §301 SGB V), • private Krankenversicherungen (Art.9 Abs.2a DSGVO),
  • der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) (§276 SGB V), • Unfallversicherungsträger (§201 ff SGB VII),
  • Hausärzte, vor-, mit- bzw. weiter-, nachbehandelnde Ärzte (§12 Abs.2 Nr.2 HKHG),
  • andere Einrichtungen der Behandlung und Gesundheitsversorgung wie z.B. andere Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, Pflegeeinrichtungen und externe Labore (Art.9 Abs.2h DSGVO i.V.m. §20 Abs.1 Nr.2 HDSIG),
  • das Hessische Krebsregister (§5 HKRG) und andere krankheitsspezifische Register,
  • externe Stellen zur Qualitätssicherung (Art.9 Abs.2i DSGVO i.V.m. §299 SGB V i.V.m. §136 SGB V  6  und den Richtlinien des G-BA),
  • Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer (Art.9 Abs.2f DSGVO),
  • Standesämter bei Geburten und Sterbefällen (Art.9 Abs.2h, Abs.3, Abs.4 DSGVO i.V.m. §§18,20,28 PStG),
  • Staatliche Stellen wie Gerichte oder Aufsichtsbehörden (Art.9 Abs.2f DSGVO),
  • Gesundheitsamt bei bestimmten Infektionserkrankungen (Art.9 Abs.2i DSGVO i.V.m.§6 §8 ff IfSG),
  • Kooperationspartner bzw. Auftraggeber bei klinischen Studien oder Prüfungen,  • die Haftpflichtversicherung der UKGM GmbH (Patienteneinwilligung),
  • Seelsorger (Behandlungsvertrag UKGM GmbH),
  • externe Dienstleister und Datenverarbeiter, die die UKGM GmbH im Rahmen von Auftragsverarbeitungsverhältnissen heranzieht wie z. B. Dolmetscher, UKGM Service GmbH, Scandienstleister, Dienstleister für Aktenvernichtung, IT-Leistungen, usw. (Art. 28 DSGVO)

Andere Ärzte, Versicherungen, private Abrechnungsstellen und andere Institutionen sowie evtl. auch Angehörige erhalten die für den jeweiligen Fall notwendigen Daten nur mit Ihrer gesonderten Einwilligung (schriftliche Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht). Dies kann u.U. erforderlich machen, dass, sofern wir hierfür von Ihnen keine Einwilligung vorliegen haben, Sie die Unterlagen persönlich abholen und an Dritte übermitteln müssen.

 

8. Behandlung aufgrund ästhetischer Operationen, Tätowierungen oder Piercings (§294a SGB V)

Für den Fall, dass eine Krankheit vorliegt, für die der Verdacht besteht, dass sie die Folge einer medizinisch nicht indizierten ästhetischen Operation, einer Tätowierung oder eines Piercings ist, muss auch diesbezüglich eine Meldung an die Krankenkasse erfolgen.

 

9. Weitergabe Ihrer Daten in ein Land außerhalb EU

In der Regel werden Ihre Daten innerhalb Deutschlands, der EU oder des Europäischen Wirtschaftsraumes verarbeitet. In allen diesen Ländern besteht aufgrund der EU Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) ein hohes einheitliches Datenschutzniveau, wonach Ihre Daten umfangreich geschützt sind. Sofern Patient:innen, deren Herkunftsland außerhalb der EU ist, in der UKGM GmbH behandelt werden, erfolgt eine Datenübermittlung ins Herkunftsland nur mit separater und schriftlicher Einwilligung der Patient:in.

Die UKGM GmbH setzt eine Vielzahl an medizinischen Geräten wie digitale Röntgengeräte oder elektronische Laboranalysegeräte sowie EDV-Systeme für die bestmögliche Behandlung der Patient:innen ein. Diese Geräte und Systeme sind so komplex, dass häufig nur deren Hersteller Probleme beheben können. Dies geschieht meist im Rahmen der Fernwartung. Teilweise kann es vorkommen, dass die Fernwartung von einem Ort außerhalb der Europäischen Union erfolgt und der Techniker dabei auch auf personenbezogene Daten Zugriff hat. Für diesen Fall schließt die UKGM GmbH mit den Herstellern Verträge zur Auftragsverarbeitung. In diesen Verträgen ist geregelt, dass die Daten auch in Ländern außerhalb der Europäischen Union wie in der EU zu schützen sind.

Ein weiterer Fall ist die Übermittlung von Daten an den Auftraggeber einer klinischen Studie, der in einem Drittland seinen Sitz hat. Die Studienteilnehmer:innen werden gesondert über die Datenübermittlung und die Maßnahmen zur Sicherung der Daten bei dem Auftraggeber im Rahmen der Aufklärung vor Studienbeginn unterrichtet.

 

10. Welche Daten geben wir weiter?

Sofern Daten übermittelt werden, hängt es im Einzelfall vom jeweiligen Empfänger und dem Zweck der Übermittlung ab, welche Daten dies sind. Bei einer Übermittlung entsprechend §301 SGB V an Ihre Krankenkasse handelt es sich zum Beispiel um folgende Daten:

  1. Name des Versicherten,
  2. Geburtsdatum,
  3. Anschrift,
  4. Krankenversichertennummer,
  5. Versichertenstatus,
  6. den Tag, die Uhrzeit und den Grund der Aufnahme sowie die Einweisungsdiagnose, die Aufnahmediagnose, bei einer Änderung der Aufnahmediagnose die nachfolgenden Diagnosen, die voraussichtliche Dauer der Behandlung im Klinikum sowie, falls diese überschritten wird, auf Verlangen der Krankenkasse die medizinische Begründung, bei Kleinkindern bis zu einem Jahr das Aufnahmegewicht,
  7. Datum und Art der jeweils im Klinikum durchgeführten Operationen und sonstigen Prozeduren,
  8. den Tag, die Uhrzeit und den Grund der Entlassung oder der Verlegung sowie die für die Behandlung im Klinikum maßgebliche Hauptdiagnose und die Nebendiagnosen,
  9. Angaben über ggf. im Klinikum durchgeführte Rehabilitationsmaßnahmen sowie Aussagen zur Arbeitsfähigkeit und Vorschläge für die Art der weiteren Behandlung mit Angabe geeigneter Einrichtungen.

 

11. Wahrnehmung berechtigter Interessen der UKGM GmbH

Sofern die UKGM GmbH zur Durchsetzung oder Abwehr von Ansprüchen gegen Sie selbst oder Ihre Krankenkasse gezwungen ist, anwaltliche oder gerichtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, da beispielsweise die vom Klinikum gestellte Rechnung nicht beglichen wird, muss das Klinikum zu Zwecken der Rechteverfolgung die dafür notwendigen Daten zu Ihrer Person und Ihrer Behandlung offenbaren.

 

12. Wie lange werden Ihre Daten gespeichert?

Die UKGM GmbH ist gem. §630f Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) dazu verpflichtet, eine Dokumentation über Ihre Behandlung zu führen. Dieser Verpflichtung kann das Klinikum in Form einer in Papierform oder elektronisch geführten Patientenakte nachkommen. Diese Patientendokumentation wird auch nach Abschluss Ihrer Behandlung für lange Zeit vom Klinikum verwahrt. Auch dazu ist das Klinikum gesetzlich verpflichtet.

Mit der Frage, wie lange die Dokumente im Einzelnen im Klinikum aufzubewahren sind, beschäftigen sich viele spezielle gesetzliche Regelungen. Zu nennen sind etwa hier das Strahlenschutzgesetz (StrlSchG), die Strahlenschutzverordnung (StrlSchV), die Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO), das Transfusionsgesetz (TFG), und viele mehr. Diese gesetzlichen Regelungen schreiben unterschiedliche Aufbewahrungsfristen vor.

Daneben ist zu beachten, dass das Klinikum Patientenakten auch aus Gründen der Beweissicherung bis zu 30 Jahre lang aufbewahrt. Dies folgt daraus, dass Schadensersatzansprüche, die Patient:innen gegenüber dem Klinikum geltend machen, gem. §199 Abs.2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) spätestens in 30 Jahren verjähren. Ein Haftungsprozess könnte also erst Jahrzehnte nach Beendigung der Behandlung gegen die UKGM GmbH anhängig gemacht werden. Würde das Klinikum mit der Schadensersatzforderung eines/einer Patient:in wegen eines behaupteten Behandlungsfehlers konfrontiert und wären die entsprechenden Krankenunterlagen inzwischen vernichtet, könnte dies zu erheblichen prozessualen Nachteilen für das Klinikum führen. Aus diesem Grunde wird Ihre Patientenakte grundsätzlich bis zu 30 Jahre lang aufbewahrt, mindestens aber bis zum Ablauf der jeweiligen gesetzlichen Aufbewahrungsfrist.

 

13. Welche Rechte haben Sie?

Ihnen stehen sogenannte Betroffenenrechte zu, d.h. Rechte, die Sie als im Einzelfall betroffene Person ausüben können. Diese Rechte können Sie gegenüber der UKGM GmbH geltend machen. Sie ergeben sich aus der EU Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO), die auch in Deutschland gilt:

Auskunftsrecht gem. Art. 15 DSGVO

Sie haben das Recht, jederzeit Auskunft über Ihre bei uns gespeicherten und verarbeiteten personenbezogenen Daten zu erhalten. Bitte beachten Sie, dass Ihr Auskunftsrecht ggf. durch die Vorschriften § 26 Abs. 2 und § 33 HDSIG eingeschränkt wird.

Recht auf Berichtigung, Löschung, Einschränkung, Unterrichtung gem. Art. 16-19 DSGVO

Sie haben ein Anrecht auf Berichtigung unrichtiger Daten und auf die Löschung bzw. Einschränkung der Verarbeitung der personenbezogenen Daten (sofern Ihr Wunsch nicht mit einer gesetzlichen Pflicht zur Aufbewahrung von Daten kollidiert). Wenn Sie Ihr Recht auf Berichtigung, Löschung oder Einschränkung gegenüber dem Verantwortlichen geltend gemacht haben, ist dieser dazu verpflichtet, allen Empfängern, denen Ihre Daten offengelegt wurden, Ihren Wunsch mitzuteilen. Bitte beachten Sie, dass Ihr Recht auf Löschung ggf. durch die Vorschrift §34 HDSIG eingeschränkt wird.

Recht auf Datenübertragbarkeit gem. Art. 20 DSGVO

Sie haben das Recht, Ihre bei uns gespeicherten personenbezogenen Daten in einem strukturierten, gängigen und maschinenlesbaren Format zu erhalten, sofern die Verarbeitung auf einer Einwilligung gemäß Art.6 Abs.1a, Art.9 Abs.2a DSGVO oder auf einem Vertrag gemäß Art.6 Abs.1b DSGVO beruht.

Widerspruchsrecht gem. Art. 21 DSGVO

Sie haben grundsätzlich ein allgemeines Widerspruchsrecht auch gegen rechtmäßige Datenverarbeitung, die im öffentlichen Interesse liegt, in Ausübung öffentlicher Gewalt oder aufgrund des berechtigten Interesses einer Stelle erfolgt.

Recht auf Widerruf erteilter Einwilligungen gem. Art 7 Abs.3 DSGVO

Sie haben das Recht, eine erteilte Einwilligung (Art.6 Abs.1a DSGVO oder Art.9 Abs.2a DSGVO) jederzeit mit Wirkung für die Zukunft zu widerrufen, ohne dass die Rechtmäßigkeit der aufgrund der Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung berührt wird. Einer Angabe von Gründen bedarf es dafür nicht. Ihr Widerruf gilt erst ab dem Zeitpunkt, zu dem Sie diesen aussprechen. Er hat keine Rückwirkung. Bitte beachten Sie, dass Ihr Widerspruchsrecht ggf. durch die Vorschrift § 35 HDSIG eingeschränkt wird.

Diese Erklärung können Sie - schriftlich - an die UKGM GmbH richten. Den Widerruf der Einwilligung zur Datenverarbeitung, die Sie in medizinischen Angelegenheiten erteilt haben, richten Sie bitte direkt an das Sekretariat der Leitung der jeweiligen Klinik/ Abteilung, gegenüber der Sie die Einwilligung erteilt haben.

Sie können sich über die Auskunft am jeweiligen Standort des Klinikums mit jeder Abteilung verbinden lassen:

Telefon Standort Gießen: +49 641 985 60

Telefon Standort Marburg: +49 6421 58 60

Den Widerruf der Einwilligung zur Datenverarbeitung, die Sie in administrativen Angelegenheiten (z. B. während des Aufnahmevorgangs) erteilt haben, richten Sie bitte an das Patientenmanagement am jeweiligen Standort des Klinikums:

Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Geschäftsbereich Patientenmanagement

Standort Gießen
Gaffkystraße 9
35392 Gießen
Telefon: +49 641 985 41001

Standort Marburg
Baldingerstraße
35043 Marburg
Telefon: +49 6421 58 66350

Recht auf Beschwerde gem. Art. 77 DSGVO

Sie haben das Recht auf Beschwerde bei einer Datenschutz-Aufsichtsbehörde, wenn Sie der Ansicht sind, dass die Verarbeitung Ihrer Daten datenschutzrechtlich nicht zulässig ist. Die Beschwerde bei der Aufsichtsbehörde kann formlos erfolgen.

Für das Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH ist zuständig:

Der Hessische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit

Postfach 3163
65021 Wiesbaden
Telefon: +49 611 1408-0
E-Mail: poststelle@datenschutz.hessen.de 

 

14. Hinweise bei Unterstützung der medizinischen Forschung und Weiterentwicklung

Wir würden uns über eine Spende Ihrer Daten oder Biomaterialen für die medizinische Forschung und Weiterentwicklung am Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH in Zusammenarbeit mit Philipps-Universität Marburg bzw. Justus-Liebig-Universität Gießen freuen. Sie erhalten hierzu bei Ihrer ambulanten oder stationären Behandlung eine „breite Einwilligung“ (Broad Consent) in die Verarbeitung Ihrer Daten in pseudonymisierter Form zu Forschungszwecken unter Berücksichtigung und strikter Einhaltung der Datenschutzvorschriften.

 

15. Datenschutzbeauftragter der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH

Mit Anliegen hinsichtlich der Verarbeitung Ihrer Daten können Sie sich auch an den Datenschutzbeauftragten des Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH wenden:

Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Stabsstelle Datenschutz
Standort Gießen

Am Steg 21 35392 Gießen
E-Mail: datenschutz.gi@uk-gm.de

Standort Marburg

Baldingerstraße 35043 Marburg
E-Mail: datenschutz.mr@uk-gm.de 

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Ihre Geschäftsführung des Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH