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Ultraschalldiagnostik

Früher „Gesundheits-Check“ des Kindes bei 11-13 Wochen („Erst-Trimester-Screening“)

Beim frühen Fehlbildungsausschluß wird bereits in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft eine detaillierte Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um Fehlbildungen beim ungeborenen Kind auszuschließen und das Risiko auf eine Herzerkrankung oder genetische Erkrankung vorauszusagen.

     

Ultraschall zum Ausschluss von Fehlbildungen bei ca. 20 Wochen („Zweit-Trimester-Screening“)
Zu diesem Schwangerschaftszeitpunkt sind die Organe des Kindes voll entwickelt und eine ausführliche Beurteilung des Kindes kann durchgeführt werden. Gleichzeitig kann der Muttermund und die Durchblutung der Plazenta beurteilt werden.

Ultraschall zum Ausschluss von Fehlbildungen bei ca. 30 Wochen („Dritt-Trimester-Screening“)
Auch hier werden die Organe des Kindes neu beurteilt, da einige Fehlbildungen erst später sichtbar werden. Gleichzeitig wird die Lage und Größe des Kindes sowie die Plazenta beurteilt.

Dopplersonograpie(Blutflussuntersuchung)
Die Dopplersonographie ist eine spezielle Form des Ultraschalls, bei der die Durchblutung von Gefäßen bei Mutter und ungeborenem Kind untersucht werden. Ziel der Untersuchung ist es zum Beispiel…

  • eine Minderversorgung des Mutterkuchens
  • eine Anpassung des Kindes an diese Situation
  • eine drohende Gefährdung des Kindes durch Sauerstoff- oder Blutarmut

…aufzudecken. Mit Hilfe des sogenannten Farbdopplers wird die Blutströmung wird farblich dargestellt und können die Gefäße gezielt aufgesucht werden. Untersucht werden die Nabelschnurgefäße, Gefäße im Bereich des kindlichen Kopfes, der Bauchschlagader und Blutflußgeschwindigkeiten im kindlichen Herzen.
Die dopplersonographische Untersuchung ist notwendig, wenn der Verdacht besteht, daß das ungeborene Kind nicht entsprechend des Schwangerschaftsalters gewachsen ist. Vorerkrankungen der Schwangeren wie z. B. Bluthochdruck, Diabetes oder während der Schwangerschaft aufgetretene Erkrankungen können eine regelmäßige Dopplersonographie-Kontrolle notwendig machen. Treten die oben genannten Erkrankungen auf, sollte auch bei jeder weiteren Schwangerschaft das Ungeborene dopplersonographisch überwacht werden.
Das sogenannte „dopplersonographische Uterina-Screening“ ist eine Untersuchung, die bereits in den ersten Monaten der Schwangerschaft und zwischen der 18. und 24. Woche angeboten wird, wobei die mütterlichen Gefäße, die die Gebärmutter versorgen untersucht werden. Bei Auffälligkeiten kann dies ein früher Hinweis für eine spätere Minderversorgung des Kindes durch den Mutterkuchen sein. Diese Untersuchung ist vor allem sinnvoll bei Schwangeren mit hohem Blutdruck oder zur Früherkennung eines schweren Schwangerschaftshochdrucks (Präeklampsie, HELLP-Syndrom) bzw. zur Früherkennung einer intrauterinen Mangelentwicklung.

Fetale Echokardiographie
Eine fetale Echokardiographie ist eine Ultraschalluntersuchung des kindlichen Herzens mit deren Hilfe Veränderungen z.B. der Herzklappen oder der Gefäße, die in das Herz münden oder es verlassen, festgestellt werden können. Angeborene Herzfehler können in spezialisierten Zentren in ca. 60 – 80 % der Fälle pränatal erkannt werden. Durch die Kooperation mit dem Herzzentrum in Giessen können auch Entscheidungen getroffen werden, ob, wie und wann diese Fehlbildungen operiert werden sollten.

Dreidimensionale Sonographie
Bei dem sogenannten „3-D-Ultraschall“ ist eine Form des Ultraschalls gemeint, bei dem mittels eines speziellen Schallkopfes das Volumen einer Struktur erfasst und dreidimensional als Oberflächenbild dargestellt werden. Diese Form des Ultraschalls kann während einer Schwangerschaft dann sinnvoll sein, wenn eine zuvor mittels der 2-D-Ultraschalluntersuchung festgestellte Fehlbildung des Kindes genauer untersucht werden soll.
Sie macht bei günstiger Lage des Kindes auch eine bessere Erfassung der Gesichtsstrukturen möglich.

Mitbetreuung bei Risikoschwangerschaften
Eine Mitbetreuung mit dem Arzt Ihres Vertrauens in Form dopplersonographischer und sonographischer Untersuchungen sollte bei den Patientinnen mit einer sogenannten Risikoschwangerschaft erfolgen. Schwangerschaften, die durch spezielle Erkrankungen wie z. B. Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder angeborene Gerinnungsstörungen belastet sind, aber auch Mehrlingsschwangerschaften und Kinder mit Fehlbildungen, tragen höhere Risiken. Bei Kindern mit Fehlbildungen muss in einer interdisziplinären Team-Besprechung die weitere Entwicklung und die Behandlungsmöglichkeiten des Kindes gut besprochen werden.