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MRT des Beckens

Was ist eine MRT des Beckens?
Die MRT des Beckens ist eine Untersuchung, bei der strahlungsfrei im Becken gelegenen Organe untersucht werden können. Dies sind insbesondere Enddarm (Rektum), sowie je nach Geschlecht entweder Gebärmutter und Eierstöcke oder die Prostata. Da diese Untersuchungen teilweise relativ lange dauern können, ist es notwendig, die Untersuchung gezielt der jeweiligen Fragestellung anzupassen. Dabei kommen abhängig von dem jeweiligen Ziel der Untersuchung neben der bildlichen Darstellung auch besondere Messungen zum Einsatz, die eine genaue Gewebecharakterisierung ermöglichen (Spektroskopie).

Wann ist eine MRT des kleinen Beckens erforderlich?
Es gibt zahlreiche verschiedene medizinische Gründe für eine MRT Untersuchungen des Beckens. Am häufigsten wird diese Körperregion zur Beurteilung der Ausdehnung von bösartigen Tumoren untersucht. Weitere häufige Gründe sind die Untersuchung von entzündlichen Darmerkrankungen, gutartigen gynäkologischen Erkrankungen und Stuhl- und Harninkontinenz. In der Schwangerschaft wird diese strahlenfreie Technik zunehmend zur gezielten Pränataldiagnostik und zur Vermessung des Geburtskanals (Pelvimetrie) bei erwarteten Schwierigkeiten mit einer Spontangeburt eingesetzt.

Aufgrund der engen anatomischen Verhältnisse ist es bei bösartigen Erkrankungen im Becken (z.B. bei Tumoren der Gebärmutter, der Eierstöcke, der Prostata und des Enddarms) erforderlich, vor einer möglichen operativen Behandlung das genaue Ausmaß der Erkrankung zu kennen. Hier ist die MRT des Beckens oft die Methode der Wahl, da diese Technik eine sehr gute Unterscheidung der verschiedenen Gewebearten erlaubt. Damit kann die Ausdehnung von Tumoren besonders gut beurteilt werden.
Bei der Suche nach einem Prostatakarzinom trägt die MRT durch spezielle Techniken wie der Spektroskopie dazu bei bösartig veränderte Areale in der der Prostata zu identifizieren. Gleichzeitig kann die MRT auch zur Biopsie sonographisch nicht auffindbarerer Tumore der Prostata eingesetzt werden.

Andere Anwendungen im Becken sind die Differenzierung gutartiger Tumore z.B. der Eierstöcke oder Suche nach anders nicht auffindbaren gutartigen Veränderungen. Ein typisches Beispiel dafür ist die Endometriose. Im Becken verstreute (ektope) Anteile dieses eigentlich zur Gebärmutter gehörenden Gewebes bereitet zyklusabhängige Beschwerden und bedarf meist einer Operation. Das Auffinden dieser Endometrioseherde ist eine typische Anwendung der MRT bei gutartigen Erkrankungen im Becken.

Auch bei Entzündungen des Darms und insbesondere beim Nachweis von Darmfisteln ist die MRT mittlerweile die Methode der Wahl. Dasselbe gilt für Inkontinenzerkrankungen und Funktionsstörungen des Beckenbodens. Diese können mittels dynamischer MRT des Ausscheidungsvorgangs (Defäkographie) analysiert und anhand dieser Ergebnisse die beste Behandlung festgelegt werden.

Welche Vorbereitungen erfordert diese Untersuchung?
Für verschiedene Untersuchungen wird empfohlen nüchtern zur Untersuchung zu erscheinen. Darüber werden sie von unserem Team aber im Einzelfall informiert werden. Zunächst müssen alle metallischen Gegenstände abgelegt werden, da diese das Magnetfeld der MRT stören können. Für die meisten Untersuchungen ist keine weitere Vorbereitung erforderlich.
Zur exakten Untersuchung der Prostata ist es gelegentlich notwendig, eine Messspule in den Enddarm einzuführen. Es handelt sich hierbei um einen etwa daumendicken Einmal-Katheter, in den eine Messspule eingearbeitet ist und an dessen Ende ein Halteballon angebracht ist. Da diese besonders nahe an der Prostata liegt können so die bestmöglichen Bilder erzeugt werden. Soll eine MR-Defäkographie durchgeführt werden, wird vor der Untersuchung ein Gel in den Enddarm gegeben.

Wie läuft die Untersuchung ab?
Als Patient werden Sie in Bauch- oder Rückenlage auf der Untersuchungsliege gelagert und im Gerät positioniert. Zusätzlich können noch gürtelähnliche Spulen um das Becken gelegt werden. Während der Untersuchung erhalten Sie durch den radiologisch technischen Assistenten Atemkommandos, um scharfe Bilder ohne Bewegungsunschärfe zu erzielen. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich während der Untersuchung möglichst nicht bewegen. Bei dynamischen Untersuchungen des Beckenbodens (Defäkographie) erhalten Sie außerdem Anweisungen, ob der Beckenboden angespannt oder entspannt werden soll. Bei den meisten MRT Untersuchungen des Beckens wird zudem Kontrastmittel über eine Vene appliziert.

MRT Becken Prostatakarzinom
MRT (T1, axial) bei Prostatakarzinom

 

MRT Becken Kontrolle
MRT (T1, coronar) des Beckens nach vorderer Vulvektomie bei Plattenepithelkarzinom, kein Rezidivnachweis