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Informationen über das Krankheitsbild Epilepsie

Unter Epilepsie (hergeleitet von dem griechischen Wort "epilambanein" = Anfall, Überfall) versteht man ein Krankheitsbild mit spontan auftretenden anfallsartigen Symptomen, die durch gleichzeitige, synchrone Entladung von Nervenzellen im Gehirn hervorgerufen werden. Die Symptome während epileptischer Anfälle sind vielfältig und reichen von subjektiver Wahrnehmung von Geruchs- oder Geschmacksmißempfindungen oder Gefühlsstörungen über kurze Abwesenheitszustände oder Zuckungen bis zu längerer Bewusstlosigkeit mit Sturz und Verkrampfung der Muskulatur. Auch die möglichen Ursachen sind zahlreich. Sie umfassen eine genetische Disposition, strukturelle Veränderungen des Gehirns wie Fehlbildungen oder Narben der Hirnrinde, Gefäßfehlbildungen, Tumoren oder abgelaufene Hirnblutungen oder auch entzündliche oder immunologische Ursachen. Epilepsien werden eingeteilt in fokale Epilepsien, die von einer bestimmten Hirnregion ausgehen, und generalisierte Epilepsien, die das gesamte Gehirn betreffen.

Insgesamt sind etwa 0,5-1% der Bevölkerung in Deutschland an Epilepsie erkrankt. Einen einzelnen epileptischen Anfall haben ungefähr 5% der Menschen einmal in ihrem Leben, ohne dass hier die Diagnose einer Epilepsie vorliegen muss.

Viele Formen der Epilepsie, insbesondere generalisierte Epilepsien, sprechen gut auf eine medikamentöse Therapie an. Sollte durch Medikamente keine Anfallsfreiheit erreicht werden, kommt bei fokalen Epilepsien unter Umständen als Therapie auch ein epilepsiechirurgischer Eingriff in Frage.