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Spinal- und Epiduralanästhesie

Spinal- und Epiduralanästhesie (auch Periduralanästhesie genannt)

Bei der Spinalanästhesie wird örtliches Betäubungsmittel in den Rücken des Patienten, oder genauer ins Nervenwasser, gespritzt. Dadurch wird die untere Körperhälfte des Patienten betäubt. Hierbei handelt es sich üblicherweise um ein sehr effektives und sicheres Verfahren.
Spinalanästhesie kann unter anderem für Eingriffe wie Leistenhernien, Kaiserschnitte, Knieoperationen, Transurethrale Prostataresektionen (TUR-P) und Blasenoperationen (TUR-B) sowie die meisten Eingriffe am Fuß oder am Bein eingesetzt werden.
Üblicherweise sind Eingriffe in Spinalanästhesie völlig schmerzfrei. Allerdings kann eine Patientin bei einem Kaiserschnitt während der Entbindung des Babys so etwas wie das Drücken auf den Bauch durch den Geburtshelfer oder ein ruckeln beim herausziehen des Kindes verspüren. Gerade beim Kaiserschnitt bietet die Spinalanästhesie gegenüber einer Vollnarkose den Vorteil, dass nur ein Medikament in einer sehr geringen Menge verwandt wird und so die Belastung für Mutter und Neugeborenes durch Nebenwirkungen möglichst klein gehalten wird.
Bei größeren orthopädischen Eingriffen, wie Kniegelenksersatz, fühlen sich einige Patienten durch die etwas lauteren Hammergeräusche und Werkzeuge gestört.
Besonders vorteilhaft ist eine Spinalanästhesie auch bei der TUR-P, da Patienten mögliche Nebenwirkungen der bei der Operation verwendeten Spülflüssigkeit wahrnehmen können und dadurch sofort Gegenmaßnahmen vorgenommen werden können. Eine Nebenwirkung von Spinalanästhesie waren früher häufiger Kopfschmerzen. Mittlerweile ist diese Nebenwirkung jedoch selten geworden, da heutzutage speziell entwickelte atraumatische dünne Nadeln benutzt werden.

Epiduralanästhesie

Im Vergleich zur Spinalanästhesie handelt es sich bei der Epiduralanästhesie um eine Methode, die eher zur intra- und postoperativen Schmerztherapie angewandt wird und auch gut in Kombination mit einer Vollnarkose benutzt werden kann.
Die Anlage dieser Betäubung erfolgt ebenfalls am Rücken, allerdings nicht im Nervenwasser sondern im Bereich unmittelbar davor. Meistens wird dieses Verfahren als Katheterverfahren durchgeführt. Die Wirkung setzt langsamer ein als bei der Spinalanästhesie, allerdings lässt sie sich über einen eingelegten Katheter sehr gut steuern und auf den individuellen Bedarf des Patienten abstimmen.
So kann eine Epiduralanästhesie für Operationen im Brustkorb, z.B. an der Speiseröhre oder am Herzen, weiter oben am Rücken angelegt werden, für eine große Bauchoperation, wie die Entfernung von Teilen des Darms oder der Bauchspeicheldrüse eher in der Mitte des Rückens und für die Verwendung in der Geburtshilfe beim Wehenschmerz weiter unten am Rücken zum Einsatz kommen.