Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG

Patienteninformation Sigmadivertikulitis

Die Divertikulitis betrifft meist den S-förmigen Dickdarm (Sigma). Ursache dieser Dickdarmentzündung sind Ausstülpungen der Dickdarmwand (Divertikel), welche sich sekundär entzünden können. Bei unkomplizierten Entzündungen ist die Gabe von Antibiotika und die Einhaltung einer vorübergehenden Nahrungskarenz ausreichend. Sollten jedoch bereits mehrere solcher Entzündungsschübe aufgetreten sein, so ist eine Entfernung dieses befallenen Dickdarmabschnittes sinnvoll. Diese Operation wird in den meisten Fällen in der "Schlüsselloch-Technik" (minimal-invasiv) durchgeführt. In Kombination mit der so genannten "Fast Track" -Behandlung kann dadurch eine möglichst rasche Genesung der Patienten erreicht werden. Des Weiteren kann eine Divertikulitis zu einem Darmdurchbruch führen, was in den allermeisten Fällen entweder die Einlage einer Drainage oder eine notfallmäßige Operation nötig macht. Bei solchen Notfall-Operationen ist es meistens nicht möglich, eine primäre Nahtverbindung zwischen den Dickdarmenden zu schaffen, so dass das eine Ende blind verschlossen wird und das andere als künstlicher Darmausgang (Descendostoma) im linken Unterbauch ausgeleitet wird (Operation nach Hartmann). Dieses Operationsverfahren ist nur noch den lebensbedrohlichen Notfallsituationen vorbehalten, zeichnet sich jedoch durch eine enorme Sicherheit und Zügigkeit der Operation aus. Nach vollständiger Genesung wird dann etwa 3-6 Monate später die Wiederanschlussoperation mit Rückverlagerung des künstlichen Darmausgangs durchgeführt.