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Zahnaufhellung

Zahnverfärbungen

Zahnverfärbungen beeinträchtigen das ästhetische Erscheinungsbild eines Menschen. Gerade in den vergangenen Jahren wird von unseren Patienten verstärkt der Wunsch nach Möglichkeiten zur Verbesserung des Erscheinungsbildes von verfärbten Zähnen geäußert. Dazu stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die je nach Indikation von den betroffenen Personen selbst oder aber nur durch den Zahnarzt angewendet werden. Zahnverfärbungen haben sehr viele unterschiedliche Ursachen. Diese können externe oder interne Ursachen haben.
Zunächst ist es wichtig, zwischen externen und internen Verfärbungen zu unterscheiden.

Externe Verfärbungen

Bei externen Verfärbungen handelt es sich um Auflagerungen auf der Zahnoberfläche. Dazu gehören Nahrungsbestandteile (z. B. Kaffee, Tee, Rotwein, Fruchtsäfte, Beerenfrüchte, Gewürze), Tabakprodukte, Chemikalien (Mundspüllösungen, Fluoridlösungen), eisenhaltige Medikamente und chromogene Bakterien. In der Regel lassen sich solche Verfärbungen durch eine professionelle Zahnreinigung entfernen. Der Prophylaxe von Plaque und Belägen kommt bei der Vermeidung von externen Verfärbungen eine wichtige Bedeutung zu. Im Mittelpunkt steht in diesem Zusammenhang nach wie vor die häusliche Anwendung der Zahnbürste. Eine unterstützende Reinigungswirkung wird durch die Verwendung von Zahnpasten erzielt. Der Anteil und die Art von Abrasivstoffen innerhalb der Zahnpaste sind dabei entscheidend für die zu erzielende Reinigungswirkung. Nicht jede Zahnpaste ist für jeden Patienten gleichermaßen geeignet; der Grund ist die unterschiedliche Abrasivität (Schleifwirkung) der Zahnpasten gegenüber den Zahnhartsubstanzen. Empfehlungen zur Verwendung bestimmter Zahnpasten müssen immer genau auf die spezielle Situation des Patienten abgestimmt sein; dabei gelten folgende grobe Richtlinien:

  • Personen mit gesundem Zahnfleisch ohne freiliegende Zahnhälse sollten Zahnpasten mit einer mittleren Abrasivität bevorzugen; beim Vorliegen starker Zahnbeläge können abrasivere Produkte benutzt werden.
  • Für Personen mit freiliegenden Zahnhälsen sind weniger abrasive Zahnpasten sinnvoll; bei gleichzeitigen Verfärbungen können geringgradig abrasivere Produkte Verwendung finden.


Dabei darf nicht vergessen werden, dass auch durch eine falsche Putztechnik Zahnschäden verursacht werden können. Weißmacher- (Whitening)-Zahnpasten sind in ihrer Wirkung mit den herkömmlichen Zahnpasten vergleichbar. Sie entfernen vornehmlich externe Verfärbungen, zeichnen sich in vielen Fällen jedoch durch eine sehr hohe Abrasivität aus und sollten deshalb nicht unkritisch angewendet werden.

Interne Verfärbungen

Interne Verfärbungen können als Folge von Struktur- und Dimensionsänderungen der Zahnhartsubstanzen auftreten. Dazu zählen Altersveränderungen, Einengung der Pulpakammer durch Hartsubstanzablagerungen, das interne Granulom, die initiale Schmelzkaries sowie die Dentalfluorose. Farbstoffeinlagerungen in die Zahnhartsubstanzen können vor dem Zahndurchbruch (z.B. nach Tetrazyklineinnahme während der zweiten Hälfte der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren des Kindes) oder nach dem Zahndurchbruch als Folge einer Pulpanekrose auftreten. Eine Erkrankung im Bereich der Wurzelspitze des Milchzahnvorgängers kann in einfachen Fällen zu Verfärbungen des nachrückenden bleibenden Zahnes führen (Turner-Zahn).

Bleichtechniken

Das Bleichen interner Verfärbungen sollte der Anwendung dem Zahnarzt vorbehalten sein. Zum Bleichen einzelner verfärbter und wurzelkanalbehandelter (devitaler) Zähne benutzt man in der Regel eine Mischung aus Wasser und Natriumperborat. Nach entsprechender Vorbehandlung des zu bleichenden Zahnes (Kofferdam-Technik, Entfernung des verfärbten Dentins, Abdichten der Wurzelkanalfüllung) wird wässrige Natriumperborat-Paste in die Pulpakammer platziert und der Zahn provisorisch verschlossen. Nach 3-7 Tagen wird der Erfolg beurteilt (Walking-Bleach).
Weitere Bleichversuche werden notwendig, wenn nach der ersten Sitzung der gewünschte Erfolg nicht erreicht wurde. Ist die Bleichwirkung zufriedenstellend, wird der Zahn definitiv restauriert. Mit einem Erfolg der Behandlung kann in ca. 75% der Fälle gerechnet werden.

Zum Bleichen vitaler Zähne setzt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Schienenbleichung mit Carbamidperoxid-Gel vermehrt durch. Das Gel, welches 10%-iges Carbamidperoxid enthält, zerfällt bei der Anwendung und setzt Wasserstoffsuperoxid und Harnstoff frei. Der Harnstoff wird zu Ammonium und Kohlendioxid umgesetzt. Die Behandlungszeit beträgt bei gering ausgeprägten Verfärbungen ca. 1-2 Wochen. Stärker ausgeprägte Verfärbungen erfordern eine längere Behandlungszeit. Die Schiene kann entweder nachts oder mehrmals täglich für einen kürzeren Zeitraum getragen werden. Für die kürzere Anwendung am Tage spricht die nach zwei Stunden stark nachlassende Wirkung des Bleichgels. Irreversible systemische oder lokale Nebenwirkungen sind bei korrekter Anwendung nicht zu befürchten. Reversible Nebenwirkungen können sich als Brennen der Mundschleimhaut oder als Hypersensibilität der betroffenen Zähne äußern. Die Erfolgsquote beträgt ca. 75 % - 90 %. Über den langfristigen Erfolg einer Bleichtherapie können momentan keine zuverlässigen Aussagen getroffen werden; gegebenenfalls muss die Behandlung beim Nachlassen des Effektes wiederholt werden.

Weitere Möglichkeiten in der Praxis stehen zur Verfügung. Sollten Sie Fragen dazu haben, steht Ihnen Ihr Behandler gerne zu Verfügung.

Wie eingangs angedeutet, ist vor dem Beginn einer Bleichungsmaßnahme eine korrekte Indikationsstellung erforderlich. Diese kann nur durch einen Zahnarzt erfolgen. Von einer alleinigen Durchführung einer Bleichung durch den Patienten ist deshalb abzuraten.

Gemeinsame Stellungnahme der DGZMK und der DGZ zum Thema: Das Bleichen verfärbter Zähne (2000)