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Postinfektiöse Syndrome

Virusdiagnostik bei postinfektiösen Syndromen

Zu den hier gemeinten postinfektiösen Syndromen gehören z. B.:

• die ITP (idiopathische thrombozytopenische Purpura)
• das hämophagozytotische Syndrom
• die Purpura Schönlein-Henoch
• das EEM (Erythema exsudativum multiforme)
• die Thyreoiditis de Quervain
• der Hörsturz
• der Morbus Menière
• die Polyradiculitis (Guillain-Barré usw.)
• die postinfektiöse Arthtritis

Bei diesen und weiteren postinfektiösen Syndromen kann virologische Labordiagnos-tik im individuellen Fall keinerlei Aufschluß über die Ätiologie erbringen und ist des-halb zu diesem Zweck nicht indiziert.
Allenfalls als Anteil an einer kontrollierten epidemiologischen oder sonstigen wissen-schaftlichen Untersuchung sind virologische Laboruntersuchungen bei postinfektiö-sen Syndromen zu rechtfertigen.

Begründung:
Bei postinfektiösen Syndromen ist, wie der Name schon sagt, ein Erregernachweis nicht möglich. Virologische Labordiagnostik wäre also nur in Form von Antikörperbestimmungen machbar.
Die als Auslöser der oben aufgezählten Syndrome diskutierten Infektionen

• erreichen aber einen hohen Durchseuchungsgrad (d. h. sind sehr häufig),
• verlaufen in der Regel als banale Erkrankungen oder sogar subklinisch
• und verursachen die postinfektiösen Syndrome nur im seltenen Ausnahmefall als Komplikation.

Der serologische Nachweis, daß eine bestimmte Infektion kürzlich abgelaufen ist, erlaubt deshalb im individuellen Fall niemals den Schluß, daß diese Infektion auch für das jetzt vorhandene postinfektiöse Syndrom verantwortlich ist.

Stand: 16.07.2009