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Schulter

Wenn Sie in unsere Schultersprechstunde kommen, werden wir primär ein kurzes Gespräch bezüglich Ihrer Erkrankung mit Ihnen führen. Im Verlauf werden wir anhand spezieller klinischer Untersuchungstechniken eine Verdachtsdiagnose stellen, die dann mit weiteren apparativen Untersuchungstechniken bekräftigt werden soll (Ultraschall, Röntgen, ggf. auch MRT oder CT).

Schultersprechstunde: Dienstag 8.30 bis 15.00 Uhr mit Termin
Terminvereinbarung: Tel. 0641/985-57660, E-Mail: Schulterchirurgie@chiru.med.uni-giessen.de

Schultererkrankungen führen zu einem subjektiv schwer zu differenzierenden Mischbild von Schmerzen, einhergehend mit Einschränkungen der Funktion und der Kraft. Neben Unfällen sind angeborene und degenerative Prozesse für die Ätiologie (Lehre der Ursachen von Krankheiten) von Schulterkrankungen charakteristisch. In der klinischen, apparativen und operativen Evaluierung bedarf es einer ausreichenden Expertise, um einerseits die richtige Diagnose zu stellen und andererseits die geeignete Therapie festzulegen.

Sehr häufig besteht die Problematik eines IMPINGEMENT, das ist eine Einengung des Raumes zwischen dem Schulterdach und dem Oberarmkopf. Fast immer ist der Schleimbeutel, der sich in diesem Raum befindet, verdickt und gereizt. Ursachen für diese Erkrankung sind meistens Verschleißerscheinungen, die sich im Laufe der Jahre gebildet haben. Dazu gehören z. B. auch Verkalkungen, die sich in den Sehnen des Oberarmkopfes ablagern (Tendinosis calcarea).

Wenn die konservative Therapie mit Krankengymnastik, Spritzen und Schmerzmedikamenten keine Linderung erbracht hat, können wir mit einer kleinen Operation (Arthroskopie/Gelenkspiegelung) helfen. Mit einem Gelenkspiegel gelangt der Operateur über einen 1 cm großen Hautschnitt in das Schultergelenk und den Raum unter dem Schulterdach, wo er krankhafte Veränderungen über einen zweiten kleinen Hautschnitt unter Sichtkontrolle mit speziellen Instrumenten behandeln kann.
Die Operation wird in Vollnarkose, meistens in sitzender Position des Patienten durchgeführt. Das Schultergelenk und der Arm werden zur Wahrung der Sterilität mit einer speziellen Flüssigkeit abgewaschen und steril abgedeckt. Zunächst werden die markanten knöchernen Punkte der Schulter angezeichnet, hier im Bild die rechte Schulter von vorne. Mit x sind die möglichen Eintrittspunkte markiert, über die krankhafte Veränderungen über einen kleinen Schnitt angegangen werden können.

Eine häufige Verletzung, vor allem nach Stürzen, ist die Absprengung des Schultereckgelenkes (Acromio-Clavicular-Gelenk). Hierbei verliert das äußere Schlüsselbein durch den Einriss von Bändern seine Stabilität. Es zeigt sich das Bild eines „Klaviertasten-Phänomens“ mit hochstehendem äußeren Schlüsselbein. Durch eine Operation wird das Schultereckgelenk in seine anatomische Position gebracht. Die stabilisierende Platte kann nach Ausheilung der gerissen Bänder 6-8 Wochen nach der ersten Operation wieder entfernt werden.

Häufig betroffen ist auch die Rotatoren-Manschette, eine Sehnenplatte, bestehend aus fünf Sehnen. Die Rotatorenmanschette stabilisiert den Oberarmkopf im Gelenk. Bei Einrissen der Rotatoren-Manschette kommt es zum IMPINGEMENT und später zum Stabilitätsverlust mit Zerstörung des Knorpels am Oberarmkopf.

 

 

Bei größeren Einrissen, bei denen die Stabilität verloren geht, kommt es zur Gelenkzerstörung (Cuff Tear Arthropathie), die letztlich nur mit einem künstlichen Schultergelenk behandelt werden kann

Vor allem bei jungen und sportlich aktiven Patienten kann es zu Luxationen (Verrenkungen) an der Schulter kommen. Hierbei gleitet der Oberarmkopf aus der Führung der Pfanne, so dass eine normale Funktion der Schulter nicht mehr  möglich ist. Nach Reposition und Wiederherstellung der anatomischen Stellung zwischen Oberarmkopf und Pfanne verbleibt häufig eine Instabilität. Dieses kann in einem kleinen operativen Eingriff durch kleine Hautschnitte (arthroskopisch) behoben werden, so dass die betroffene Schulter wieder stabil wird.