Neurologische Intensivmedizin
Auf der Neurologischen Intensivstation werden Patienten mit lebensbedrohlichen Neurologischen Erkrankungen behandelt. Im Vordergrund der Indikationsstellung stehen dabei
- Vigilanzminderungen jedweder Ursache
- Einschränkungen des Atemantriebs
- Abschwächung oder Ausfall der Schutzreflexe
- Verminderung der In- und Exspirationskraft sowie des Hustenstoßes
Die Liste möglicher Ursachen für die beschriebenen Einschränkungen ist lang und umfasst unter anderem
- "raumfordernder" Media- oder Kleinhirninfarkt
- intrakranielle Blutung
- Sinus- und/oder Hirnvenenthrombose
- Bakterielle Meningitis oder Meningo-Encephalitis
- Virale Encephalitis (Herpes-Encephalitis)
- Autoimmunencephalitis
- Erkrankungen mit Störung der Neuro-Muskulären Übertragung wie Myasthenia gravis (Myasthene oder Cholinerge Krise) oder Guillain-Barré-Syndrom (GBS)
- Intoxikationen
Die Betreuung der Patienten erfolgt auf einer Neurologisch/Neurochirurgisch geführten Intensivstation. Die Zuweisung erfolgt entweder über die zentrale Notaufnahme, von der Stroke unit/ Intermediate Care-Station oder als Direktzuweisung durch den Notarzt.
Es bestehen enge Kooperationen mit der Klinik für Neurochirurgie (Hemikraniektomie, Implantation von ICP-Druckmeßsonden sowie externen Ventrikeldrainagen), Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin (Kooperation bei beatmungsassoziierten Komplikationen) sowie der Dialyse-Abteilung (Akutdialyse im Rahmen akuten Nierenversagens sowie Plasmapherese oder Immunadsorption, z.B.beim Guillain-Barré-Syndrom, der myasthenen Krise oder dem schweren MS-Schub).
Der Neurologischen Klinik stehen derzeit 13 Intensivbetten auf einer insgesamt 30 Betten führenden Neuro-Intensivstation zur Verfügung, welche alle über ein fest integriertes Beatmungsgerät verfügen.
Aktuelle Arbeitsschwerpunkte liegen auf folgenden Gebieten:
- Multimodale Überwachung von Patienten mit erhöhtem intrakraniellen Druck (ICP-Druckmeßsonde, transkranielle Dopplersonographie, EEG …)
- Therapeutische Hypothermie bei intrakranieller Druckerhöhung
- spezielles Management der neurogenen Dysphagie