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Lasertherapie

Gemeinsam mit den Kollegen der Hautklinik am Uniklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Gießen widmen wir unsere Aufmerksamkeit in dieser Sprechstunde der Diagnostik und Therapie von Hautveränderungen mittels Lasertechnologie.

Was ist Laser?

Der Begriff Laser ist ein Kunstwort und steht für „Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation“, übersetzt: Lichtverstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung. Prinzipiell stellt Laser eine spezielle, besonders konzentrierte und gebündelte Form von Licht einer ganz bestimmten Wellenlänge dar. Hierdurch ist die Erwärmung, Veränderung oder Verdampfung von biologischem Gewebe möglich.

Zur Behandlung werden in unserer Sprechstunde verschiedene Lasertypen eingesetzt, die sich hinsichtlich des Aufbaus und der Wellenlänge des Lasers unterscheiden. Aus der Wellenlänge, angegeben in Nanometer (nm), ergibt sich das entsprechende Einsatzgebiet des Lasers.

 

Welche Laser kommen zum Einsatz?

Zur Entfernung von natürlichen und auch künstlichen Hautveränderungen (z. B. Tätowierungen) setzen wir folgende Laser ein:

 

  • QS-Nd:YAG–Laser: ein sogenannter Festkörperlaser auf Basis von Neodym-Yttrium-Aluminium-Granat-Kristallen mit einer Wellenlänge von 1064 nm, durch Frequenzverdopplung auch als 532 nm einsetzbar.
  • CO2-Laser: ein Gas-Laser mit einer Wellenlänge von ca. 10600 nm, der im Gegensatz zu den vorgenannten Lasern ablativ arbeitet. Ablativ bedeutet, dass Gewebe durch den Laser durch Verdampfung abgetragen wird.
Einsatzgebiete

Gefäßveränderungen

Die durch Laser entfernbaren Veränderungen reichen von kleinen sichtbaren Gefäßen (Telelangiektasien), welche abhängig von der Lokalisation als störend empfunden werden können, über flächige Gefäßveränderungen (Feuermale), bis hin zu voluminösen Gefäßveränderungen (Angiome / Blutschwämmchen). Auch so genannte Besenreiser gehören zu den möglichen Einsatzgebieten einer Lasertherapie, in diesem Fall ist jedoch eine phlebologische Abklärung (Untersuchung des tiefen Venensystems) vorher erforderlich. 

 

Pigmentierte Hautveränderungen

Zu den häufigsten pigmentierten Hautveränderungen, welche sich mit gutem Erfolg durch Laser behandeln lassen zählen Altersflecken (Lentigines senilis), welche besonders im Gesicht und an den Händen oft als ästhetisch störend empfunden werden. Aber auch andere pigmentierte Hautveränderungen sind prinzipiell durch Laser therapierbar. (siehe hierzu auch „Was sollte man nicht lasern?“)

 

Erhabene Hautveränderungen

Nach Verletzungen oder Operationen können verdickte ästhetische beeinträchtigende Narben zurückbleiben. Je nach Lokalisation ist eine Abtragung durch CO2-Laser möglich. Auch eine eventuelle Hyperpigmentierung (dunklere Färbung/verstärkte Rötung) kann durch einen dementsprechenden Laser behandelt werden.

 

Warzen
Bei der Behandlung von lästigen und oftmals hartnäckigen Warzen besonders an Händen und Füßen, haben wir in den letzen Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. Therapieprinzip ist hierbei, die Verödung der zuführenden winzigen Gefäße, aus denen die Viren, welche Ursache vieler Warzen sind, ihre „Nahrung“ beziehen.

 

Was sollte man nicht lasern?

Vor der Therapie steht für uns in jeden Fall die Sicherung der Diagnose. Um eine histologische Untersuchung zu ermöglichen ist unser Standpunkt, dass fraglich bösartige Haut- und Gefäßveränderungen nicht mittels Laser entfernt werden sollten, da eine komplette Entfernung so nicht sicher dokumentiert werden kann. Im Zweifelsfall stellen wir der Laserbehandlung auch im Interesse unserer Patienten eine kleine Probebiopsie voran.

 

 
Ablauf der Behandlung
 
  • Beratung - Vor jeder Behandlung führen wir mit Ihnen ein ausführliches Beratungsgespräch. Dieses verfolgt mehrere Ziele. Wir möchten von Ihnen wissen, wie lange Ihre Hautveränderung bereits besteht und ob sie sich vielleicht verändert hat. Eventuell haben Sie auch schon Therapieversuche hinter sich, welche nicht den erhofften Erfolg brachten oder es kam zu einem Wiederauftreten? Diese Informationen sind für uns wichtig, um die richtige Diagnose zu stellen und Ihnen anschließend die passende Therapie anzubieten. Im Gegenzug werden Sie als Patient von uns über die Behandlungsaussichten, aber auch die Risiken der Therapie aufgeklärt.
     
  • Dokumentation - In der Regel fertigen wir vor Behandlungsbeginn und nach Behandlungsabschluss Fotos von den zu therapierenden Arealen an, um für Sie und auch für uns, im Sinne der Qualitätssicherung, den Behandlungserfolg zu dokumentieren. Auf eine Wahrung des Datenschutzes und Ihrer Intimsphäre legen wir hierbei besonderen Wert.
     
  • Behandlung - Zur vollständigen Entfernung von Hautveränderungen sind in der Regel mehrere Behandlungstermine notwendig. Im Rahmen der ersten Sitzung erfolgt die so genannte Probelaserung, welche mit niedriger Energiedosis durchgeführt wird. Hierdurch wird die Reaktion Ihrer Haut auf den Laser abgeschätzt, um in den Folgesitzungen die Therapie individuell anpassen zu können. An dieser Stelle sei bereits erwähnt, dass Nebenwirkungen der Laserbehandlung sehr selten sind, aber nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Der Abstand zwischen zwei Sitzungen beträgt in der Regel mindestens vier Wochen, um Ihrer Haut die Gelegenheit zur Regeneration zu geben.
     
  • Kosten  - Bei der Behandlung von ästhetisch störenden Hautveränderungen handelt es sich in der Regel nicht um eine kassenärztliche Leistung. Das bedeutet, dass die gesetzlichen Krankenkassen eine Kostenübernahme dieser IGeL-Behandlungen (Individuelle Gesundheitsleistungen) nicht zusagen kann und darf. Ausnahmeindikationen können wir gerne mit Ihnen im Rahmen der Beratung erörtern. Die privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten regelmäßig, in Abhängigkeit des von Ihnen gewählten Versicherungsumfangs.
     
  • Kontakt - Wenn Sie eine Laserbehandlung oder zunächst eine Beratung wünschen, sollten Sie sich in der freien Sprechstunde der Poliklinik der Dermatologie vorstellen. Von dort aus ist die gezielte Terminvergabe möglich.
      
  • Wichtig - Eine seltene, aber mögliche Nebenwirkung der Lasertherapie ist die Hyper- bzw. Hypopigmentierung (Heller- oder Dunkler-Färbung der Haut). Bei stark vorgebräunter Haut ist dieses Risiko deutlich erhöht, was die Möglichkeiten der Laserbehandlung eingeschränkt. In Ihrem Sinne, führen wir daher in den Sommermonaten, in der Regel keine Laserbehandlung an sonnenexponierten Stellen durch. Dies sollten Sie auch bei der Abstimmung einer Laserbehandlung und eventuell geplanten Reisen bedenken.

 


Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Howaldt

Kliniksdirektor Tel.: 0641/985-46271 Fax: 0641/985-46279 mkg@uniklinikum-giessen.de